Ukraine-Krieg: ESA isoliert Russland weiter, Mitarbeit an Luna-Missionen beendet

Europas Raumfahrtagentur wird an mehreren geplanten russischen Missionen zum Mond nicht mehr teilnehmen. Die Instrumente sollen aber trotzdem fliegen.

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(Bild: JAXA/NHK)

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Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Europäische Raumfahrtagentur weitere Kooperationen mit Russland eingestellt. Wie die ESA jetzt mitteilte, werden für europäische Instrumente, die auf den geplanten russischen Mondmissionen Luna 25, Luna 26 und Luna 27 eingesetzt werden sollten, Alternativen gesucht, oder sind bereits gefunden worden.

So soll etwa ein Gerät zur Entnahme und Analyse von Bodenproben statt auf Luna-27 auf einer von der NASA verantworteten, privatwirtschaftlichen Mission zum Mond fliegen. Wie es mit der Rovermission ExoMars weitergehen kann, soll jetzt in einer Schnellstudie ermittelt werden.

Mit den am Mittwoch beschlossenen Schritten wird Russlands Raumfahrtbranche weiter isoliert. Die wird seit den ersten Sanktionen nach Kriegsbeginn von den USA und Europa vorangetrieben und lediglich der gemeinschaftliche Betrieb der Internationalen Raumstation ISS ist trotz verschiedentlicher Störungen davon unbeeinträchtigt weitergegangen. Unabhängig davon, wie es in der Ukraine in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht, werden die Folgen der Isolierung für Russland drastisch sein. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Isolierung in absehbarer Zeit rückgängig gemacht wird.

Mit den Luna-Sonden will Russland an das erfolgreiche Luna-Programm der Sowjetunion anknüpfen – Luna 24 hatte als letzte der Sonden 1976 Mondgestein zur Erde gebracht. Luna 25 sollte eigentlich schon vor Jahren starten, zuletzt hatte es geheißen, dass es im Mai losgehen soll. Vorgesehen sind danach noch Luna 26 bis 28. Ob und wie es für die Sonden ohne die Kooperation mit der ESA weitergehen wird, ist noch unklar. Die Europäische Weltraumagentur teilte jetzt noch mit, dass sie ein Instrument zum japanisch-indischen Mondrover Lupex beisteuern wird, der 2024 starten soll.

(mho)