RoboCup German Open wieder da – als verteiltes Turnier

Nach zweijähriger Pause finden im Rahmen des RoboCup German Open in Deutschland erstmals wieder Turniere vor Ort statt – verteilt auf fünf Orte und Termine.

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Roboter auf einem Fußballturnier

(Bild: Hans-Arthur Marsiske)

Lesezeit: 3 Min.
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  • Hans-Arthur Marsiske
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Es kommt langsam wieder Leben in den Robotersport: Nach der durch das Coronavirus erzwungenen zweijährigen Pause finden im Rahmen des RoboCup in Deutschland erstmals wieder Turniere vor Ort als Präsenzveranstaltungen statt. Allerdings treffen sich nicht alle Teilnehmer an einem Ort. Vielmehr werden die Wettbewerbe der verschiedenen Ligen auf fünf Orte und Termine verteilt.

Der Frühling ist üblicherweise die Zeit für die RoboCup German Open – eines von mehreren Regionalturnieren weltweit. Die Turniere bieten den teilnehmenden Teams die Gelegenheit, ihre Roboter unter realen Wettbewerbsbedingungen zu testen und weiter für die RoboCup-Weltmeisterschaft zu optimieren, die in diesem Jahr für den Juli in Bangkok geplant ist.

Die German Open dagegen – die in den Jahren vor der Covid-19-Epidemie jährlich in Magdeburg ausgetragen wurden – finden diesmal als verteiltes Turnier statt. Dieses hat am Donnerstag mit den Fußballspielen der Standard Platform League im Rahmen des German Open Replacement Event (GORE 3.0) begonnen. Bis zu 200 Besucher können noch bis Sonntag den Robotern beim Kicken in der Handelskammer Hamburg zusehen. Wem das zu weit weg ist oder wer Menschenansammlungen immer noch scheut, kann das Turnier auch im Live-Stream verfolgen.

Bei den Spielen der Standard Platform League verwenden alle Teams den gleichen Roboter, an dessen Hardware keine Änderungen vorgenommen werden dürfen. Es geht ausschließlich um die Software. Die kann allerdings über das Internet übertragen und gesteuert werden, sodass nicht alle Teams mit Menschen und Maschinen anreisen müssen. So nehmen an GORE 3.0 auch Teams aus Australien, Irland und Italien teil, deren Software auf Robotern läuft, die von Teams vor Ort zur Verfügung gestellt werden.

Für das Team Runswift aus Sydney lief das im ersten Spiel schon mal recht gut: Die Hulks von der TU Hamburg leisteten keinerlei Widerstand. Dies könnte damit zusammenhängen, dass die Hamburger die Corona-Pause genutzt haben, um die gesamte Softwarearchitektur von C++ auf Rust umzustellen. Nach einem so grundlegenden Umbau erwartet niemand, dass auf Anhieb alles läuft wie geplant. Außerdem waren die HULKs auch maßgeblich für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich.

Im Rahmen von GORE 3.0 soll es auch Demospiele mit Robotern der Humanoid League geben. Für Sonntag ist geplant, die virtuellen Finalbegegnungen der Humanoid League Virtual Season 2021/22 in die Handelskammer Hamburg zu übertragen. Mit den verteilten RoboCup German Open geht es dann weiter mit dem RoboCup Junior (21. bis 24. April in Kassel), der RoboCup Logistics League (2. bis 6. Mai in Aachen), RoboCup Rescue (8. bis 12. Mai in Dortmund) und RoboCup@Work (27. bis 29. Juni in Magdeburg).

(mack)