Warnstreiks bei Telekom auch in Sachsen
Für die Gewerkschaft ver.di ist die heutige Tarif-Verhandlungsrunde mit der Deutschen Telekom entscheidend. Sie sieht einen flächendeckenden Streik in "greifbarer Nähe".
Bei der Deutschen Telekom in Sachsen wird am heutigen Donnerstag gestreikt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat dazu 950 Beschäftigte unter anderem in Aue, Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgerufen. Die Mitarbeiter sollen ab 6.30 Uhr für die Dauer einer Schicht ihre Arbeit ruhen lassen. Hintergrund ist die heute in Berlin beginnende vierte Runde der Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft verlangt von den Arbeitgebern ein verhandlungsfähiges Angebot.
Von den Warnstreiks in Sachsen soll der Servicebereich betroffen sein, der für die Entstörung und die Einrichtung von Anschlüssen zuständig ist. Einbezogen werden soll auch der Bereich Netze, der für die Bereitstellung und Wartung des Telefonnetzes verantwortlich ist. Bereits gestern hatten nach Gewerkschaftsangaben bundesweit 4000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit niedergelegt.
Außer in Sachsen soll es Gewerkschaftsaktionen in neun weiteren Bundesländern geben. Laut ver.di sollen sich daran insgesamt 10.000 Telekom-Beschäftigte beteiligen, darunter 5000 am Verhandlungsort Berlin. Dadurch sollen laut ver.di unter anderem Verzögerungen in der Störungsannahme und Störungsbearbeitung, bei der Auftragserledigung im Service sowie Streiks in Marketing- und Vertriebsbereichen folgen. Ebenfalls sollen wieder einige T-Punkte geschlossen und einige Call Center bei der Auftragserledigung "stark eingeschränkt" sein.
Für die Gewerkschaft ist die heutige Verhandlungsrunde entscheidend. "Entweder gelingt ein Durchbruch oder die Verhandlungen drohen zu scheitern. Bei einem Scheitern rückt ein flächendeckender Streik in greifbare Nähe", heißt es in einer Mitteilung von ver.di. (anw)