Das W3C erklärt Web-Services
Das WorldWide Web Consortium hat einen ersten Arbeitsentwurf herausgebracht, der Einsatzszenarios fĂĽr Web Services beschreibt.
Das WorldWide Web Consortium hat einen ersten Arbeitsentwurf herausgebracht, der Einsatzszenarien für Web-Services beschreibt. Die dort zusammengestellten 38 Szenarien sowie zwei Use Cases für ein Reisebüro und für Einkäufer mit Kenntnis von EDI (Electronic Data Interchange im Zusammenhang mit E-Commerce) sollen auch dazu dienen, die bestehenden Techniken auf ihre Tauglichkeit hin zu bewerten. Die Herausgeber weisen explizit darauf hin, dass dieser Veröffentlichungsstand noch keinen Konsens innerhalb des W3C wiedergibt; vielmehr soll man das Dokument wohl als kleinsten gemeinsamen Nenner der besprochenen Auffassungen ansehen. Gerüchten zufolge gibt es hinter den Kulissen den Wunsch, die Szenarien konkreter an bereits bestehende herstellerspezifische Implementierungen anzulehnen, mit denen sich Web Services realisieren lassen.
Der aktuelle Schritt des W3C könnte die offenkundige Ungeduld einiger Web-Service-Protagonisten besänftigen. Vor dem Hintergrund handfester Kommerz-Interessen etwa im Zusammenhang mit Microsofts .NET-Konzept haben sich schon in der Vergangenheit unerwartete Rollen für die Pflege verschiedener Standards zu Web-Service-Techniken ergeben. So obliegt etwa das Simple Object Access Protocol SOAP ebenso wie die Extensible Markup Language XML dem W3C, trotzdem wurde der Standard für Web-Service-Verzeichnisse UDDI just diese Woche bei der OASIS in Pflege gegeben. Die denkbaren Standardisierungsgremien stehen gleichermaßen allen interessierten Entwickler-Unternehmen zur Mitwirkung offen. Die Auswahl der Pflegeeltern für eine Vorlage hängt dabei vielleicht auch von den Gepflogenheiten der übergeordneten Organisationen ab -- und davon, wie intensiv diese die Vorschläge einzelner Mitgliedsunternehmen durchleuchten, bevor sie ihnen das Siegel eines offenen Standards zugestehen.
Neben dieser allgemeinen Anleitung hat das Komitee auch Entwürfe zur weiteren Definition der Ontology Web Language OWL ins Web gestellt. Die Drafts mit der Merkmals-Zusammenstellung, dem Abriss der Syntax und zur Sprachdefinition sollten sich in dem Fall bewähren, dass Web-Dokumente mittels Markup-Statements in einen inhaltlichen Kontext, eine so genannte Ontologie eingegliedert werden sollen. (hps)