Al Qaida testet angeblich Internet als Terrorwerkzeug

Die USA befürchten laut Medienberichten Cyberattacken auf die Infrastruktur des Landes.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 728 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die USA befürchten Terroranschläge, die über das Internet ausgeführt werden. Al-Qaida-Mitglieder seien dabei, die Fähigkeit zu erlangen, mit Hilfe des weltweiten Computerverbunds Anschläge auf die amerikanische Infrastruktur zu verüben, berichtet die Washington Post. Beispielsweise könnten Hacker in Systeme eindringen, die Staudämme oder Pipelines kontrollieren.

Laut dem Bericht stellte das Bundeskriminalamt FBI in jüngster Zeit verstärkte Hacker-Aktivitäten fest, die auf Al Qaida hinwiesen. Zudem seien auf einem Laptop der Organisation Informationen über die Kontrolle digitaler Steuerungen von Pipelines gefunden worden. Zwar wiesen einige der Aktivitäten darauf hin, dass die Hacker die Computer nur ausspionierten, um Informationen über konventionelle Anschläge zu erhalten. Einige Spuren deuteten jedoch klar auf Cyberanschläge hin. Außerdem sei mehrfach eine Site in Frankreich besucht worden, auf der ein "Sabotage-Handbuch" angeboten werde.

Von der Washington Post allerdings nicht näher benannte Experten zeigten sich überzeugt, dass Terroristen massiven Schaden anrichten könnten, wenn sie die Kontrolle über die Schleusen der riesigen amerikanischen Dämme oder über Stromwerke gewinnen könnten. Der Direktor der FBI-Abteilung zum Schutz der Nationalen Infrastruktur, Ronald Dick, erklärte, er schrecke nachts bei dem Gedanken daran auf, dass ein konventioneller Terroranschlag mit einer Hacker-Attacke kombiniert werden könnte, die das nationale Notruf- oder Stromsystem lahm lege.

Warnungen vor erneuten Attentaten islamischer Extremisten werden von US-amerikanischen Behörden nun fast schon regelmäßig ausgegeben. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass über terroristische Aktivitäten nur wenig bekannt ist, aber wenigstens rechtzeitig vor ihnen gewarnt werden soll, falls dennoch etwas passiert. Derzeit wird nach Fahndungspannen im Zusammenhang mit den Attentaten vom 11. September das FBI umstrukturiert und mit erweiterten Befugnissen ausgestattet. So werden nach Medienberichten auch Datenbestände von Bibliotheken auf der Suche nach Terroristen durchsucht. (anw)