Microsoft legt Teile von Passport offen

Im Rahmen der Shared Source Initiative sollen Kunden und andere Einblick in den Quellcode von Passport bekommen.

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Craig Mundie, Chief Technical Officer bei Microsoft, ist wie einige seiner Kollegen von einer Vision beseelt. "Je mehr Computer miteinander vernetzt sind, desto mehr wollen die Menschen das Gefühl haben, dass sie sicher identifiziert werden und sich nicht von einer Insel der Identität zur nächsten hangeln müssen", sagte er in seiner Keynote zur Konferenz Digital Identity World 2002. Dafür habe Microsoft das Authentifizierungssystem Passport entwickelt. Diese Vision ist also eigentlich nicht neu -- schon hingegen die Ankündigung Mundies, Microsoft wolle im Rahmen der Shared Source Initiative den Quellcode von Passport offenlegen.

Ab November sollen Kunden, Partner, Entwickler und Wissenschaftler Einblick zumindest in Teile des Quellcodes bekommen. In der Ankündigung heißt es, durch das Passport Manager Source Licensing Program sollen Unternehmen das System leichter in ihre Systeme integrieren können, aber auch an der Entwicklung sowie der Fehlerbereinigung teilhaben. Microsoft will den Service für seine Windows- und einige Unix-Versionen verfügbar machen. So sehr sich Microsoft auch anstrengt, Sicherheitsbedenken zum Beispiel der Federal Trade Commission (FTC) auszuräumen, das Passport-System kann wohl ohne die Mithilfe der Anwender nicht reibungslos funktionieren. Da diese aber dazu neigen, einfache oder schnell rekonstruierbare Passwörter zu verwenden, entwickelt Microsoft zudem das Tool Passport Password Quality Meter. Es soll die Anwender bei der richtigen Auswahl eines Passwortes an die Hand nehmen.

Mit der Offenlegung des Quellcodes verfolgt Microsoft mindestens zwei Ziele: erstens Kooperationspartner und Mithelfer zu gewinnen, um das Passwort-System und .NET voranzubringen, und zweitens die Shared Source Initiative, wie bereits angekündigt, auszuweiten. Wie auch bei der Offenlegung von Teilen des Paladium-Codes geht es auch hier wieder um Zugewinn an Vertrauen der Kunden und darum, Kritikern des "Quasi-Monopols" von Microsoft den Wind aus den Segeln zu nehmen. (anw)