YouTube kann jetzt auch 3D

Bei YouTube kann man jetzt auch "echte" 3D-Videos in den Formaten Side-by-Side und Over-Under hochladen. Das Videoportal zeigt diese Videos dann in der gewünschten 3D-Darstellungstechnik an - zum Beispiel als Anaglyphen für Rot-Cyan-Brillen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Wird ein Video mit dem Tag "yt3d:enable=true" versehen, lässt es sich mit verschiedenen 3D-Darstellungsvarianten anzeigen.

Heimlich, still und leise hat YouTube seinem Videoportal eine 3D-Funktion spendiert. Das Besondere: YouTube unterstützt "echte" Stereo-Formate, die dann in Echtzeit mit verschiedenen 3D-Darstellungstechniken angezeigt werden. Derzeit kann man Videos hochladen, in denen die beiden Ansichten nebeneinander (Side-by-Side) oder untereinander (Over-Under) stecken – es muss lediglich "yt3d:enable=true" als Tag angegeben sein.

Bislang fand man auf YouTube zwar etliche stereoskopische Videos, diese waren jedoch meist im Rot-Cyan-Anaglyphenverfahren vorkodiert. Wer also lieber die gelb-blauen Colorcode-Brillen verwenden oder mit einem Linsen-Stereobetrachter auf den Monitor schauen wollte, konnte damit nichts anfangen. Ein weiterer Nachteil: Gebräuchliche Videocodecs speichern die Farbinformation nicht für jedes Pixel, sondern lediglich für gröbere Pixelblöcke. Darunter leidet die Trennschärfe der Anaglyphen. Liegen dagegen die beiden Stereoansichten vor, können die Anaglyphen in Echtzeit und detaillierter berechnet berechnet werden.

Bei einem kurzen Test von Heise Online mit einem Side-by-Side-Video hat der Youtube-Algorithmus das Format anstandslos erkannt. Allerdings musste manuell noch ein "yt3d:swap=true" eingefügt werden, da die Bilder sonst vertauscht waren. Sucht man in YouTube nach "yt3d:enable=true", werden alle 3D-Videos angezeigt. Mit der Option "Rot-Blau-Brille: Vollständig in Farbe" lassen sich die Videos mit der 3D-Brille anschauen, die der letzten c't (Ausgabe 15/09) beilag. Das Heft mit Brille kann man hier nachbestellen.

An die Öffentlichkeit kam YouTubes 3D-Feature durch ein Posting im Hilfeforum des Videoportals. Offenbar wurde die neue Funktion im Rahmen eines "20-Prozent-Projektes" entwickelt – die Mitarbeiter des YouTube-Mutterkonzerns Google dürfen einen Tag in der Woche an eigenen Projekten arbeiten. (jkj)