O2 will VoIP "nicht aufhalten"

Telefónica O2 zeigt sich offen für Internet-Telefonie auf dem Handy. Wenn Kunden das wünschen, werde man es nicht aufhalten, sagte der Europa-Chef des Netzbetreibers. Allerdings halte sich die Nachfrage noch in Grenzen.

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Mobilfunkkunden von O2 könnten auf ihren Handys bald auch mit Skype, Sipgate oder vergleichbaren Voice-over-IP-Diensten telefonieren: Der Netzbetreiber ist offen für Internet-Telefonie auf dem Handy. "Wir werden nicht versuchen, das aufzuhalten, wenn die Kunden das nachfragen", sagte Europa-Chef Matthew Key laut dpa am heutigen Montag in München. Bislang halte sich die Nachfrage allerdings in Grenzen, zudem sei die Qualität von Diensten wie Skype noch nicht überzeugend.

Mobilfunkbetreiber fürchten durch VoIP Einschnitte in ihr Kerngeschäft. Mit einer Datenflatrate und Programmen wie Skype können Handynutzer weltweit Gespräche zu in der Regel günstigeren Konditionen führen; Gespräche von Skype zu Skype sind kostenlos. Damit lassen sich zum Beispiel die hohen Auslandsgebühren der Mobilfunkanbieter umgehen. Vodafone hat dafür spezielle Datentarife angekündigt. Auch bei Konkurrent T-Mobile sind Tarife für die nicht gern gesehene VoIP-Nutzung in Vorbereitung.

Telefónica O2 hatte in Deutschland Ende März knapp 14,5 Millionen Kunden. Für die hauseigene Marke Fonic meldete der Mobilfunkanbieter erstmals mehr als eine Million Kunden. Diese Schwelle sei beim Marktstart vor zwei Jahren eigentlich erst für Ende 2010 angepeilt worden, sagte René Schuster, der deutsche O2-Chef. Er bekräftigte auch das Interesse an dem Festnetzanbieter HanseNet (Alice), von dem sich die Telecom Italia trennen will. (dpa) / (vbr)