Chefwechsel bei Sonicblue

Trotz einer positiven Bilanz im vorigen Quartal wurde CEO Potashner gekĂĽndigt.

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Beim Unterhaltungselektronik-Unternehmen Sonicblue, bekannt vor allem für seine portablen Rio-MP3-Player und die digitalen Videorecorder ReplayTV, rücken die Stühle in der Chefetage. Der bisherige CEO Kenneth Potashner scheidet im Streit von dem Unternehmen. An seine Stelle tritt zumindest vorübergehend Gregory Ballard, der bislang Vize-CEO und für Marketing zuständig war.

Laut dem Wall Street Journal stritt sich Potashner mit dem Aufsichtsrat über Kredite an die drei Vorstandsmitglieder Terry N. Holdt, Robert P. Lee und James T. Schraith. Der ehemalige CEO hatte demnach vergeblich verlangt, dass die drei Darlehen in einer Gesamthöhe von 600.000 US-Dollar zurückzahlen müssen. Gegen seinen Widerstand hatte der Aufsichtsrat angeblich beschlossen, dass Holdt, Lee und Schraith das Geld nicht zurückzahlen müssen. Diese hatten damit Aktien der Sonicblue-Tochter RioPort erworben.

Der neue CEO Gregory Ballard bestritt dies gegenüber dem Wall Street Journal. Die Kündigung Potashners habe nichts mit Krediten zu tun gehabt. Zudem seien sämtliche Darlehen bekannt gegeben worden. Welche Gründe seiner Ansicht nach tatsächlich zu der Trennung geführt haben, sagt Ballard in der Zeitung allerdings nicht. Laut Terry Holdt wurden ihm und seinen Vorstandskollegen die Kreditrückzahlungen nicht erlassen. Sie wollen das Geld zurückzahlen.

Sonicblue meldete jüngst Umsatzsteigerungen von 80 Prozent. Doch anscheinend sind die Nerven in US-amerikanischen Unternehmen durch eine Reihe von Bilanzierungsskandalen stark angespannt, wie wohl auch bei Sonicblue. Jedenfalls fühlte sich die Firmenleitung zu der Versicherung bemüßigt, dass Potashners Abschied auch nichts mit den Geschäftsbüchern zu tun habe. (anw)