Software-Unternehmen BRAIN meldet Insolvenz an

Hintergrund sei drohende Zahlungsunfähigkeit; Die Gespräche mit potenziellen Investoren würden fortgesetzt. Bisherige Großaktionäre zeigen sich aber eher unwillig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Das Software-Unternehmen BRAIN hat am Freitag beim Amtsgericht Freiburg Insolvenzantrag gestellt. Hintergrund sei drohende Zahlungsunfähigkeit, teilte das am Neuen Markt notierte Unternehmen mit. Die Gespräche mit potenziellen Investoren würden fortgesetzt. "Wir haben den Antrag jetzt gestellt, damit die Verhandlungen in größerer Ruhe geführt werden können", sagte Unternehmenssprecher Uwe Taeger der dpa.

Umsatzeinbrüche im zweiten Quartal, vor allem in Deutschland, hatten die BRAIN International AG (Breisach/Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) in eine Schieflage gebracht. Die Gruppe beschäftigt weltweit 900 Mitarbeiter, von der Insolvenz betroffen sind jedoch nur die AG und zwei Töchter in Deutschland mit insgesamt mehr als 500 Beschäftigten. Der Name des vorläufigen Insolvenzverwalters war zunächst nicht bekannt.

Großaktionäre sind die Münchner Wertpapierhandelsbank Baader (knapp 40 Prozent) und der Firmengründer und frühere Vorstandschef Kurt Rembold (etwa 15 Prozent). Baader-Sprecher Nico Baader erteilte indes einer Finanzspritze eine Absage. "Die Beträge, um die es geht, übersteigen die Größenordnungen, die für uns in Frage kommen", sagte er am Freitag der dpa.

BRAIN hatte seine Ergebnisprognosen für das zweite Quartal Mitte Juni deutlich nach unten korrigiert. Erwartet wurde ein Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von sechs Millionen Euro. Die Umsatzprognose für das erste Halbjahr wurde von 54,4 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro zurückgeschraubt. BRAIN ist ein Hersteller von betriebswirtschaftlicher Software für Unternehmen aus bestimmten Branchen, darunter die Automobilindustrie. (dpa) / (jk)