eDonkey wird zur Indie-Videothek

Gemeinsam mit einem Vertrieb für Independent-Filmproduktionen soll Cineasten ein legales Tauschangebot zur Verfügung gestellt werden.

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Von
  • Janko Röttgers

Am gestrigen Montag fiel der offizielle Startschuss für Transmissionfilms.com, einen Internet-Filmvertrieb, der auf dem eDonkey-Tauschbörsennetzwerk aufbaut. Derzeit stehen elf Filme zum Download bereit, das Angebot soll in Zukunft wöchentlich ergänzt werden. Dabei hat sich Transmissionfilms nicht der üblichen Hollywood-Ware verschrieben, sondern bietet nur Werke von Independent-Filmemachern an. Immerhin umfasst das Angebot zum Start einen Film des Trash-Regisseurs Ed Woods, den Horror-Klassiker "Die Nacht der lebenden Toten" und die deutsche Komödie "Die Hochzeitskuh" von Tomi Streiff als Original mit Untertiteln.

Wer auf die Filme zugreifen will, muss sich erst einmal einen eDonkey-Client installieren. Empfohlen wird von den Machern des Angebots der auf ein dezentrales Netzwerk zugreifende eDonkey-Nachfolger Overnet, doch müsste auch ein Zugriff mit dem Original-Client möglich sein. Hat man sich den Film dann über das Tauschbörsen-Netzwerk besorgt, muss er über einen persönlichen Account freigeschaltet werden. Für knapp zwei US-Dollar lässt sich dann 24 Stunden auf den Film zugreifen. Alternativ können auch zehn Filme für 15 US-Dollar "ausgeliehen" werden. Zur Verwaltung der Zugriffsrechte bedient sich Transmissionfilms des Digital Rights Management von Windows Media.

Transmissionfilms wurde von dem eDonkey-Erfinder Jed McCaleb zusammen mit den Filmemachern Richard Matson und Stephanie Sharis gegründet. Matson und Sharis ging es dabei nach eigener Aussage auch darum, Independent-Filmemachern eine neue Plattform zur Vermarktung ihrer Werke zu geben. Matson erklärte anlässlich des Starts der Site, er entdecke immer wieder auf Festivals großartige Filme, für die es einfach keinen Vertrieb gebe. "Unsere Firma stellt ein Beispiel dafür da, wie bewunderungswürdige Filme überleben können, denen die traditionellen Vertriebswege nicht offen stehen", betont Sharis ergänzend. (Janko Röttgers) / (jk)