Noch drei neue DirectX-9-Chips von ATI

ATI scheint nahezu unermüdlich und erhöht mit drei weitere Grafikchips für DirectX 9 nach der Einführung des Flaggschiffs Radeon 9700 Pro den Druck auf Nvidia weiter.

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Von
  • Manfred Bertuch

[www.ati.com ATI] scheint nahezu unermüdlich und kündigt nach der Einführung des Flaggschiffs Radeon 9700 Pro drei weitere Grafikchips für DirectX 9 an. Der Radeon 9700 (ohne Pro) ist im Grunde kein neuer Chip, sondern lediglich niedriger getaktet als die Pro-Version. Statt mit 324/310 MHz für Chip und Speicher läuft er mit 275/270 MHz, wodurch der Verkaufspreis entsprechender Grafikkarten um rund 100 Euro günstiger ausfallen kann und etwa 360 Euro betragen wird.

Die Radeon-9500-Linie ist noch günstiger und soll DirectX-9-Funktionen unter einer größeren Zahl von Anwendern verbreiten. Auch hier gibt es einen Pro- und einen Standard-Chip. Beide verfügen im Gegensatz zu den 9700er-Bausteinen nicht über einen 256-Bit-Datenbus, sondern nur über eine 128-bittige Speicheranbindung. Damit dürften höhere Antialiasing-Einstellungen (vierfach, sechsfach) zumindest in Shootern problematisch sein. Die Pro-Ausführung ist wie bei den 9700ern mit acht Pixelpipelines ausgestattet, die Standard-Version jedoch nur mit vier Pipelines. Letztere ist außerdem für 64 MByte Speicher gedacht, während alle anderen Ausführungen mit 128 MByte DDR-DRAM bestückt sind.

Nach ATI-Angaben sind die vier Radeon-Chips in allen weiteren Aspekten identisch -- etwa dem vierfachen Vertex Shader, der Pixel-Shader-Funktion und dem AGP8x-Interface. Bei den Taktfrequenzen gibt es keine weitere Variation: Auch die 9500er-Linie arbeitet mit 275/270 MHz. Die Preise liegen bei 250 Euro für den Radeon 9500 Pro und 210 Euro für den Radeon 9500.

ATIs Partner wie 3D Connect, Gigabyte, HIS/Enmic und Sapphire wollen zum kommendne Monatswechsel zunächst Radeon-9500-Karten auf den Markt bringen. Hercules beschränkt sich auf die Pro-Ausführung, die wie die Radeon-9700-Produkte einige Wochen später folgen sollen.

Mit der Palette an Grafikchips erhöhen die Kanadier den Druck auf Nvidia weiter. Mit der 9500er-Linie zielt man auf den GeForce4 Ti4200 und mit dem Radeon 9700 auf den Ti4600. Entsprechende Grafikkarten sind zwar teurer als die Nvida-Boards, dafür bieten die DirectX-9-fähigen ATI-Chips aber eine höhere Zukunftssicherheit. Auch für den GeForce4 MX440 und MX460 wird es eng. Mit Einführung der neuen Produkte rechnet ATI mit einer Preisreduzierung von 149 auf 129 Euro für eine Radeon 9000 Pro. Die Radeon 9000 soll sogar für unter 100 Euro den Besitzer wechseln. Grafikkarten mit einem DirectX-9-Chip von Nvidia (NV30) sind erst zum Jahreswechsel zu erwarten. Dessen kostenoptimierte Version (NV31) ist nach bisheriger Planung für das Frühjahr 2003 zu CeBit vorgesehen; eventuell muss Nvidia diesen Termin jetzt vorziehen. (Manfred Bertuch) / (jk)