"Green PC" von Fujitsu-Siemens soll die Umwelt schonen
Der neue Scenic S2 Green PC soll durch Materialauswahl und Stromsparfunktionen die Umwelt weniger belasten als vergleichbare Geräte.
Der neue Scenic S2 Green PC soll durch Materialauswahl und Stromsparfunktionen die Umwelt weniger belasten als vergleichbare Geräte. Den kompakten Desktop-PC Scenic S2 bietet Fujitsu-Siemens bereits seit geraumer Zeit und mit verschiedenen Mainboards und Prozessoren an; schon bisher kommt das Gehäuse des Rechners ohne halogenhaltige Flammschutzmittel aus und soll durch seine Konstruktion das Recycling erleichtern. Auch das Thermal-Management der Premium-Mainboards von Fujitsu-Siemens mindert Umweltbelastungen in Form von Lärm, weil es die Lüfterdrehzahl des Prozessorkühlers und einiger spezieller Desktop-Netzteile ohrenschonend regeln kann. In Verbindung mit solchen Netzteilen nimmt der Scenic S2 eine Stand-by-Leistung von weniger als 5 Watt auf, wobei er sich innerhalb weniger Sekunden aus diesem Schlafzustand in den normalen Betriebsmodus schalten lässt.
In den Scenic S2 Green PC baut Fujitsu-Siemens überdies eine spezielle, schadstoffreduzierte Ausführung des Pentium-4-Mainboards D1382 mit Intel-i845G-Chipsatz ein. Diese Platine kommt ohne bleihaltige Lote aus, was nach Werksangaben den Bleigehalt von rund 12 auf unter 3 Gramm pro Mainboard reduziert. Das Restblei ist Bestandteil der Halbleiterbauelemente auf der Platine. Außerdem ist das Basismaterial dieses Board D1382-G halogenfrei. Das für Mainboards übliche FR4 (Flame Retardant) enthält einen großen Anteil flammhemmender Halogenverbindungen, die bei der Entsorgung problematisch sind.
Fujitsu-Siemens hebt auch die Integration zahlreicher Funktionen auf dem Mainboard hervor, was zusätzliche Steckkarten überflüssig mache und so Material einspare. Der Intel-Chipsatz i845G enthält einen Grafikprozessor, das Mainboard bringt einen LAN-Adapter mit. Außerdem verbessere die Augsburger Systemboard-Fertigung mit Öko-Audits (ISO 14001) kontinuierlich seine Umweltfreundlichkeit, und das Unternehmen nimmt überdies eigene Produkte zurück, um sie im Werk Paderborn entweder wieder aufzuarbeiten oder zu recyceln.
Die geringe Stand-by-Leistungsaufnahme hat dem Vorgängermodell Scenic S eine Prämierung der Gemeinschaft Energielabel Deutschland GED eingebracht. Fujitsu-Siemens ist einer von nur drei PC-Anbietern, die dort überhaupt aufgeführt sind.
Die Kriterien der GED berücksichtigen allerdings nicht die Leistungsaufnahme eines Rechners im tatsächlichen Betrieb. Rechner mit aktuellen Prozessoren wie dem AMD Athlon XP oder dem Pentium 4 fressen dabei deutlich über 100 Watt, ältere PCs mit Pentium-III-, VIA-C3- oder Transmeta-Crusoe-CPU bleiben deutlich darunter.
Das offenbart ein grundlegendes Problem mit "ökologischen" Computern: Leistungsfähige Prozessoren benötigen eben auch viel Energie. Außerdem ist für die Herstellung eines neuen Rechners weitaus mehr Energie nötig als dieser im Laufe seiner Benutzungszeit umsetzen kann. Daher ist die Beschaffung eines neuen Rechners aus Umwelt-Gesichtspunkten immer negativ zu beurteilen, auch wenn dieser noch so wenig elektrische Leistung frisst. Allerdings ist es natürlich sinnvoll, auf die ökologischen Gerätequalitäten zu achten, wenn eine Neuanschaffung unvermeidlich ist.
Zum umweltschonenden Betrieb trägt aber auch die richtige Benutzung viel bei. Gerade bei Geräten mit Stand-by-Modus, die selten benutzt werden, kann der Energieumsatz im Bereitschaftszustand im Laufe der Jahre höher werden als der bei der tatsächlichen Nutzung. Man sollte solche Geräte daher möglichst oft und lange vollständig vom Stromnetz trennen; Tipps dazu liefert die (leider etwas Flash-lastige) Webseite www.wirklichaus.de. (ciw)