Die FAZ speckt ab

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung will ihre finanziellen Probleme ohne fremde Hilfe schaffen. Unter anderem sollen die Online-Angebote zusammengelegt werden.

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Wolfgang Bernhardt, künftiger Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), schildert in einem Gespräch mit der eigenen Zeitung, wie der Verlag sparen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren will. Es wird drastische Einschnitte geben: Unter anderem sollen die beiden Online-Angebote des Blattes zusammengelegt und die Buchverlage abgestoßen werden. Außerdem werde das FAZ Businessradio bereits im November komplett eingestellt.

Sein Verlag wolle die Probleme aus eigener Kraft lösen, sagte Bernhardt. Dabei soll alles getan werden, um Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu erhalten. Unabhängigkeit sei das größte Kapital der Zeitung. Bernhardt dementierte allerdings Spekulationen, die FAZ wolle die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einstellen.

Die neuen Medien sind bei der FAZ seit Anfang Oktober auf dem Prüfstand. Dabei sollte das Nebeneinander der teilweise passwortgeschützten Homepage der Printausgabe faz.de, der englischen Ausgabe faz.com und der eigentlichen Internet-Ausgabe faz.net überdacht werden. Die Online-Redaktion hat derzeit 37 Mitglieder, rund 100 Journalisten arbeiten für die Radioaktivitäten wie das FAZ Business Radio und wechselnde TV-Teams.

Die FAZ startete als letzte der großen deutschen Tageszeitungen Anfang des vergangenen Jahres mit einem eigenen Online-Angebot. 2001 erwirtschaftete sie insgesamt 27 Millionen Euro Verlust. Trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Situation will die Zeitung am Ende des Jahres ohne Bankschulden sein. (anw)