Schmid will MobilCom-Aktien Treuhänder übergeben

MobilCom-Gründer und Großaktionär Gerhard Schmid will seine Aktien an einen Treuhänder geben und so seinen Beitrag zur Rettung des Unternehmens leisten.

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MobilCom-Gründer und Großaktionär Gerhard Schmid will seine Aktien nun doch an einen Treuhänder geben. Auf die Weise will er seinen Beitrag zur Rettung des Unternehmens leisten. Der Treuhändervertrag liege unterschriftsreif bei der Bundesregierung, zitiert dpa ein Mitteilung Schmids. Er warte nur noch auf das Einverständnis der übrigen Beteiligten im Streit um MobilCom, unter anderem des Vermittlers Dieter Vogel. Der Name des Treuhänders soll erst nach der Unterzeichnung des Vertrags veröffentlicht werden. Schmid und seine Ehefrau halten knapp 50 Prozent der MobilCom-Anteile.

Die Übertragung der Schmid-Aktien an einen Treuhänder ist ein wichtiger Puzzlestein zur Lösung der MobilCom-Krise. Gestern hatten die Banken bereits die UMTS-Kredite über 4,7 Milliarden Euro um zwei Wochen verlängert und damit eine weitere Frist für die Rettung des Unternehmens eingeräumt. Wesentliche Elemente des Sanierungskonzepts könnten eine weitgehende Entschuldung des Unternehmens durch France Telecom sein, die Unterstützung durch staatliche Banken in Höhe von rund 100 Millionen Euro und der Abbau von fast der Hälfte der 5000 Arbeitsplätze.

Der Aufbau UMTS-Netzes wird eingefroren. Konkurrent E-Plus kauft vielleicht das bereits im Aufbau befindliche und recht weit gediehene UMTS-Netz als Ausgleich für offene Forderungen in Millionenhöhe für einen Dienstleistungsvertrag. Die UMTS-Lizenz will MobilCom behalten, um für Partner attraktiv zu bleiben, die zu geringen Kosten auf den deutschen UMTS-Markt vorstoßen wollen. (anw)