Musik-CDs verkaufen sich online schlecht

In den ersten neun Monaten des Jahres sind die Umsätze durch Online-Verkäufe von Tonträgern stark zurückgegangen.

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Die Musikindustrie hat wieder einen Grund zum Klagen. In den ersten neun Monaten des Jahres sind die Umsätze durch online verkaufte Tonträger stark zurückgegangen. US-amerikanische Medien zitieren eine Studie der Marktforscher von ComScore Networks, nach der die Verkäufe von CDs und Kassetten um 25 Prozent auf 545 Millionen US-Dollar gesunken seien. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug der Umsatz demnach noch 730 Millionen US-Dollar. Allein im dritten Quartal sei der Umsatz im Vergleich zu Vorjahresquartal um 39 Prozent zurückgegangen.

ComScore wertet nach eigenen Angaben das Verhalten von weltweit 1,5 Millionen Netznutzern aus. Immer weniger von ihnen scheinen der Argumentation der Musikindustrie folgen zu wollen, zumindest nicht der des US-Branchenverbandes RIAA. Er behauptete im August, CDs seien noch nie so günstig wie zurzeit zu haben. Während der Preis einer CD von 1983 bis 2001 im Schnitt um 32 Prozent gesunken sei, seien die Verbraucherpreise insgesamt im selben Zeitraum um 77,8 Prozent gestiegen. Demnach müsste eine CD in den USA statt 14,64 US-Dollar 38,23 US-Dollar kosten.

Dem Rückgang der Online-Umsätze der Musikindustrie stellen die US-Medien das Wachstum der Tauschbörsen gegenüber. KaZaa und Morpheus beispielsweise, die im Sommer 2001 etwas unter eine Million Nutzer gezählt hätten, würden nun von 5,8 Millionen beziehungsweise 7,2 Millionen besucht. KaZaa soll im vergangenen September die 10-Millionen-Marke überschritten haben. (anw)