MobilCom-Sanierung weiter blockiert
Der Zoff zwischen Bundesregierung und MobilCom-Gründer Gerhard Schmid gefährdet die Sanierung des Telekommunikationsanbieters MobilCom.
Der Zoff zwischen Bundesregierung und MobilCom-Gründer Gerhard Schmid gefährdet die Sanierung des Telekommunikationsanbieters MobilCom, der momentan weiter um sein Überleben bangen muss. Die Umsetzung des beschlossenen Sanierungskonzeptes wurde am Dienstag weiter durch den Konflikt zwischen MobilCom-Großaktionär Schmid und der Bundesregierung blockiert.
Wie ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage von dpa erklärte, hätten sich alle anderen Beteiligten in der Nacht zum Dienstag in Berlin verständigt und die Verhandlungen abgeschlossen. "Das Sanierungskonzept steht", sagte er. Zur Umsetzung fehle jedoch weiter die Unterschrift Schmids unter den mit der Bundesregierung bereits abgestimmten Treuhänder-Vertrag. Dies sei Voraussetzung. "Man könnte jetzt starten, es fehlt aber Schmids Unterschrift."
Wegen des Streits um den Treuhändervertrag hatte Schmid eine Teilnahme an den Verhandlungen zum Sanierungskonzept kurzfristig abgesagt. Schmid geht es nach eigenen Angaben um die Sicherung seines Vermögens: "Die Forderungen der Regierung kommen einer Enteignung gleich", ließ Schmid gestern über eine Sprecherin verlauten. Sie seien inakzeptabel. Das Bundeswirtschaftsministerium wolle ihm nicht nur die Konditionen seines Treuhänder-Vertrags diktieren, sondern habe zudem den von ihm benannten Treuhänder Joachim Dreyer abgelehnt.
Bei dem Konflikt geht es um die Übertragung von knapp 50 Prozent der MobilCom-Aktien, die Schmid und seiner Ehefrau gehören. Dies war Teil der Abmachungen zwischen Bund und allen Beteiligten. Das Ministerium akzeptierte einen von Schmid bereits unterschriebenen Vertrag nicht, sondern bestand auf einem früheren Textentwurf, dem Schmid bereits zugestimmt habe. (jk)