DSpace sorgt am MIT fĂĽr Ordnung
Das Massachusetts Institute of Technology hat der Ă–ffentlichkeit das gemeinsam mit Hewlett-Packard entwickelte Online-Bibliothekssystem DSpace vorgestellt.
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Hewlett-Packard ((HP) haben der Öffentlichkeit das gemeinsam entwickelte Online-Bibliothekssystem DSpace vorgestellt. Der digitale Hochschul-Langzeitspeicher mit einer Datenkapazität von derzeit rund zwei Terabyte erlaubt Benutzern den Zugriff auf elektronisch erfasste Bücher, Forschungsarbeiten, Vorlesungsprotokolle und wissenschaftliche Datenblätter der Universität über das Internet. Jedes Jahr sollen rund 10.000 neue digitalisierte Dokumente hinzukommen. Ausgelegt ist das DSpace-System auf eine Datenkapazität von mehr als einem Petabyte (1024 Terabyte).
"Bisher musste man sich häufig darauf verlassen, vielleicht bei Google die eine oder andere Information auszugraben. Doch viele Daten, die im universitären Bereich genutzt werden, sind im Internet einfach nicht zu finden, weil sie nicht katalogisiert wurden", erläuterte DSpace-Projektleiterin Mackenzie Smith gegenüber US-Medien. In den vergangenen 18 Monaten hätten das MIT und HP deshalb das Konzept einer virtuellen Universitätsbibliothek entwickelt, auf die Hochschulangehörige jederzeit und von überall zugreifen könnten.
Kernstück von DSpace ist nach Angaben von Smith ein Speicher- und Ausleihsystem auf der Basis einer Open-Source-Software. Jede MIT-Fakultät habe ein eigenes Portal zugewiesen bekommen, über das Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter relevantes Material direkt auf den Dokumenten-Servern ablegen könnten. Abrufen ließen sich die Dokumente über spezielle Indizes, sagte Smith. Später sollen weitere Suchkriterien, etwa eine Volltextsuche, hinzukommen.
Langfristig, so Smith, soll DSpace fester Bestandteil in einem ganzen Netz von Online-Bibliotheken werden. Universitäten wie Cambridge und Cornell sowie Institutionen aus Wirtschaft und Verwaltung hätten schon Interesse bekundet, ihre Datenbestände mit DSpace zu verknüpfen. Ob die kürzlich ebenfalls mit Unterstützung von Hewlett-Packard online gebrachte Bibliothek des Vatikan an der Vernetzung teilnimmt, ist derzeit allerdings nicht bekannt. (pmz)