Die OpenOffice-Entwickler befragen die Nutzer [Update]
Durch eine Benutzer-Umfrage sollen Interessenten an dem Open-Source-Office an der Weichenstellung für künftige Entwicklungen mitwirken können.
Die Open-Source-Variante der Bürosuite StarOffice 6.0, das von Sun mitgetragene OpenOffice in der aktuellen Version 1.0.1, soll als freie Anwendung im öffentlichen Bewusstsein bleiben. Im Mai hatte Sun einigen Wirbel mit der Ankündigung ausgelöst, das zuvor kostenlose StarOffice künftig nur noch gegen Bares zu vertreiben, selbst wenn sich danach ein bescheidener Verkaufspreis von knapp 90 Euro herausstellte.
Das Wissen, dass praktisch die gleiche Software nach wie vor kostenlos unter dem Namen OpenOffice im Netz zu bekommen ist, scheint der Entwicklergemeinde nicht gut genug in der Öffentlichkeit verankert zu sein. Zur Abhilfe ist jetzt -- wiederum mit Unterstützung von Sun -- eine Benutzer-Umfrage erschienen, in der OpenOffice-Interessenten an der Weichenstellung für künftige Entwicklungen mitwirken können. Das Web-Formular erkundigt sich nicht nur nach den gegenwärtigen Einsatzschwerpunkten der Software, sondern fragt auch nach konkreten Details, wie sich das Programmpaket verbessern ließe. Für einige schon ausformulierte Features wie Groupware-Funktionen oder PDF-Import können die Befragten auch angeben, was ihnen davon am wichtigsten ist.
Und damit niemand den Open-Source-Ansatz missversteht: Anwender sollen sich auch Gedanken darüber machen, ob sie OpenOffice mit eigenen Beiträgen zur Programmierung, Übersetzung oder Vermarktung fördern können. Ein Manko hatte allerdings zumindest die zuerst veröffentlichte Privacy-Policy der Website: Diese erklärte zwar lang und ausführlich die guten Absichten der Betreiber -- nur das konkrete Statement, dass die durchaus geldwerten Benutzerprofile mitsamt Name und E-Mail-Adresse der Befragten nicht zum Verkauf stehen, haben die Autoren offenbar vergessen. Friedemann Schütz, der deutsche Sprecher der Initiative, versicherte aber gegenüber heise online, dass es sich dabei nur um einen oberflächlichen Fehler handele, den er sofort zur Bereinigung melden werde. Mittlerweile hat die OpenOffice-Initiative ein entsprechendes Statement, dass die Daten nicht weitergegeben und nur für statistische Zwecke verwendet werden, an den Anfang des Fragebogens gestellt. Die Umfrageergebnisse sollen übrigens nach Abschluss der Erhebung an gleicher Stelle veröffentlicht werden. (hps)