Schlag gegen Software-Piraten in Italien
Die italienische Finanzpolizei hat eine Organisation zerschlagen, die mit illegaler Software, Videos, Spielen und pornographischem Material im Wert von rund 100 Millionen Euro gehandelt haben soll.
Die Business Software Alliance (BSA) freut sich über den nach eigenen Angaben bisher größten Erfolg im Kampf gegen organisierte Softwarekriminalität in Europa. Die italienische Finanzpolizei habe eine Organisation zerschlagen, die mit illegaler Software, Videos, Spielen und pornographischem Material im Wert von rund 100 Millionen Euro gehandelt habe. Ein Verdächtiger sei angeklagt worden, gegen neun weitere werde ermittelt. Die BSA gibt an, die Polizei vor der Aktion und bei den Durchsuchungen unterstützt zu haben.
Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten rund 100.000 Softwareprodukte. Neben Medien aller Art, darunter aktuelle Kinofilme auf DVD, fanden sich auch Hardwareprodukte in den Lagern, teilt die BSA mit. Außerdem fielen noch 4000 pädophile und pornographische Bilder sowie Anleitungen zur Fälschung von TV Smart Cards zum Satellitenempfang in die Hände der Polizisten. Das Material werde derzeit noch gesichtet.
Die Raubkopierer sollen Verbindungen zu Softwarepiraten in ganz Europa gehabt haben. Vor allem in Deutschland, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden werde mit den Erkenntnissen aus der Aktion ermittelt. Die Angeklagten hätten die raubkopierten Produkte über drei Websites vertrieben. Auch durch anonyme oder verschlüsselte E-Mails hatten sie Kunden angesprochen und ihnen die Zugangsdaten zu ihrem illegalen Angebot vermittelt. Die Software konnte entweder kostenpflichtig heruntergeladen oder als so genannte "Compilation Disc" bestellt werden. Auf diese CDs brennen Raubkopierer mehrere Programme verschiedener Hersteller. (anw)