Die IT-Firmen und die Parteispenden in den USA
Bei den Wahlen zum US-amerikanischen Kongress erzielten die Republikaner ĂĽberraschend hohe Stimmengewinne.
Bei den Wahlen zum US-amerikanischen Kongress erzielten die Republikaner überraschend hohe Stimmengewinne. Sie konnten die Mehrheit im Senat erobern und ihren Vorsprung im Repräsentantenhaus ausbauen. George W. Bush sieht seine Chancen auf eine Wiederwahl in zwei Jahren wachsen -- und die Unterstützung im Kongress für seine Innen- wie seine Außenpolitik. Dabei wird seine Partei -- ebenso wie die Demokraten -- sicher wieder auch von der Computer-Branche unterstützt. Sie steht in der Reihenfolge der Branchen, die am meisten Parteispenden leisten, mit 18.247.505 US-Dollar für den Wahlzyklus 1. Januar 2001 bis zum 31. Dezember 2002 an achter Stelle, geht aus Zahlen der Federal Election Commission hervor, die das Center for Responsive Politics auf seiner Website veröffentlicht.
Das war vor zwölf Jahren beispielsweise noch anders, als die Computer-Branche mit 1,5 Millionen US-Dollar auf Platz 53 stand. Mittlerweile haben die IT-Unternehmen erkannt, dass Einfluss auf die Politik wichtig ist. Dabei spenden sie den Demokraten fast die gleiche Summe wie den Republikanern. Insgesamt waren es zwar rund 22 Millionen US-Dollar weniger als die IT-Firmen vor zwei Jahren an Spenden aufwendeten, doch die Kongresswahlen gelten als nicht so bedeutend wie die Präsidentenwahlen. In zwei Jahren, so schätzen Beobachter in den USA, könnten die IT-Unternehmen noch mehr Geld als die 40.867.171 US-Dollar in die Politik pumpen.
Die Liste der Firmen dieser Branche mit den höchsten Spendengelder führt Propel an, die Techniken zur Beschleunigung von Internetverbindungen durch Kompression und Caching herstellt. Sie unterstützte mit rund 3,3 Millionen US-Dollar ausschließlich die Demokraten. Etwas anders politisch ausgerichtet zeigt sich nach den Zahlen der Zweitplatzierte Microsoft: 37 Prozent der gespendeten 2,9 Millionen US-Dollar gingen an die Demokraten, 63 Prozent an die Republikaner. Affiliated Computer Services folgt mit rund 0,5 Millionen US-Dollar. In der Liste aller Branchen nehmen Propel und Microsoft Platz 6 und 10 ein.
77 Millionen US-Dollar flossen aus dem separat erfassten Sektor Kommunikation und Elektronik in die Politik; 23 Millionen US-Dollar mehr als in der Periode zu den Kongresswahlen vor vier Jahren. Das ist bemerkenswert, weil gerade dieser Wirtschaftsbereich stark unter der Krise zu leiden hat. Deshalb gab es eine Reihe von Insolvenzen und dazu auch Bilanzfälschungsskandale. (anw)