Markt fĂĽr Auto-Ferndiagnose boomt

Produkte und Dienstleistungen zur Fahrzeug-Ferndiagnose haben nach Einschätzung von Frost & Sullivan sehr gute Wachstumschancen in Europa.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Produkte und Dienstleistungen rund um die Fahrzeug-Ferndiagnose (Remote Vehicle Diagnostics, RVD) haben nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan überdurchschnittlich gute Wachstumschancen in Europa. Nach einer neuen Studie (Analysis Of The European Remote Vehicle Diagnostics Market) steigt der Umsatz mit Ferndiagnose-Services demnach von 180,5 Millionen Euro im Jahr 2001 auf 1,88 Milliarden Euro im Jahr 2009 an. Bei der Fahrzeug-Ferndiagnose werden Daten über den technischen Zustand direkt aus dem Auto heraus per Funk an Servicezentralen übermittelt.

Nach Einschätzung von Frost & Sullivan veranlassen vor allem Einsparpotenziale bei Garantieleistungen, der Produktentwicklung und beim Marketing die Autobauer, künftig verstärkt Ferndiagnose-Services anzubieten. Insbesondere bei neuen Modellen könnten die technischen Daten aus dem Fahrzeugbetrieb dazu genutzt werden, schnell Verbesserungen in der Fertigung einzuführen. Und durch die direkte Verbindung zum Fahrzeugbesitzer könnten Autohersteller nun auch ohne den Umweg über die Händler dem Kunden eigene Serviceleistungen anbieten.

UrsprĂĽnglich entwickelt als reine Lese-Option, bei der Fehlercodes ĂĽbermittelt werden, soll sich die Fahrzeug-Ferndiagnose kĂĽnftig zu einer fahrzeuginitiierten Fehlermitteilung und Prognostik entwickeln. Anil Valsan von Frost & Sullivan ist sich sicher, dass nahezu alle Autohersteller die Fahrzeug-Ferndiagnose kurz- oder mittelfristig einfĂĽhren. Noch gebe es allerdings Probleme mit den hohen Infrastrukturkosten, der begrenzten Bandbreite sowie beim Umgang mit der technischen Veralterung von Komponenten.

Die Einführung von Ferndiagnose-Services werde 2003 bei Herstellern wie BMW, DaimlerChrysler, Fiat, Volvo und PSA (Citroen und Peugeot) im Luxussegment beginnen. Ab 2004/05 dürften die Services dann allmählich in Fahrzeugen der Ober- und Mittelklasse verfügbar sein, während sie in den unteren Segmenten zunächst wohl nur als Sonderzubehör erhältlich sein werden. Der Europamarkt soll das stärkste Wachstum nach 2003/04 erreichen und bis 2009 auf über fünf Millionen Einheiten klettern. (pmz)