Serverabstürze verärgern Giga-Friends und einen Entwickler

Ein Server der Giga.de-Community macht regelmäßig schlapp. Die User reagieren genervt, die Fehlerursache ist unklar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 594 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • David Adamczewski

Die Giga.de-User, die sich in den Foren und Chats des Webauftritts zur gleichnamigen Fernsehsendung tummeln, sind sauer: Ihre Community-Plattform Giga.de kränkelt erheblich. Der Server, auf dem die Software cassiopeia die Funktionalität der Foren und Chats sicherstellen soll, stürzt ab -- manchmal auch mehrmals täglich. Doch während die so genannten Giga-Friends gerne dem Software-Entwickler, der cassiopeia AG, den schwarzen Peter zuschieben, vermutet das Unternehmen eine andere Fehlerursache.

"Der Server, auf dem unsere Software läuft, ist seit mehreren Jahren nur mit 550 MHz getaktet", erklärt Stefan Merchel, Senior Manager Consulting & Support bei cassiopeia, gegenüber heise online. "Zwar mag der Prozessor mit dem Datenaufkommen von vor vielen Jahren zurechtgekommen sein, für aktuelle Verhältnisse ist die Hardware jedoch vollkommen ungeeignet." Daher steht für ihn auch fest, dass der Rechenknecht und nicht eben die Community-Software für die Abstürze verantwortlich ist.

Für die Softwarefirma geht es bei diesem Problem jedoch nicht nur um einen stabilen Community-Server, sondern auch um ihr Ansehen. "Wir haben unseren Ruf zu verlieren. Wenn User und Admins in den Foren behaupten, die Ursache der Abstürze sei nicht bei den Servern zu suchen, fällt der schwarze Peter doch automatisch unserer Software zu. Und das ist rufschädigend", so Stefan Merchel weiter.

Wie schädigend solche im Forum verstreuten Vermutungen sein können, musste Merchel bereits mehrfach erfahren. Denn nicht selten kommt es vor, dass ihn potenzielle Kunden auch nach den Problemen mit Giga.de fragen und womöglich abspringen. Dass der cassiopeia-Stand auf der vergangenen IT-Messe Systems auch von Giga-Friends zeitweise belagert wurde, die ihre Kritik an der Software loswerden wollten, ist für Merchel ebenso ärgerlich.

Bei Giga war keine klare Stellungnahme zu holen. Während ein Techniker den Fehler in Java-Applets vermutet, steht es für Giga-Programmdirektor Ollie Weiberg außer Frage, dass man Informationen über interne Abläufe grundsätzlich nicht an Außenstehende weitergibt. Über den "sensationellen Erfolg" seiner Sendung und die guten Beziehungen zu cassiopeia gab er hingegen in epischer Länge bereitwillig Auskunft. (daa)