Sun-Chef McNealy pflegt seinen Ruf als Microsofts Erzfeind

Sun-Chef Scott McNealy will weiter vor Gericht und am Markt gegen Microsoft kämpfen.

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Scott McNealy wundert sich nicht über das nach seiner Ansicht milde Urteil im Kartellverfahren gegen Microsoft. Das tut der Sun-CEO aber nicht, weil er den Konkurrenten für unschuldig hält, im Gegenteil: Er besteht darauf, so berichten US-Medien über die Aktionärshauptversammlung bei Sun Microsystems, den Redmonder Rivalen als "verurteilten Monopolisten" zu bezeichnen. Sein Unternehmen werde vor Gericht und am Markt weiter gegen Microsoft vorgehen, teilweise auch mit Open-Source-Software. Etwas kryptisch sagte McNealy zur Situation: "Wir leben hinter diesem eisernen Vorhang. Aber irgendwann wird er unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen."

Weiter verteidigte McNealy die hohen Kosten der Investitionen für Forschung und Entwicklung bei Sun. Nun müsse das Unternehmen aber sparen und dadurch wieder profitabel werden. Etwa 11 Prozent der derzeit 39.400 Arbeitsplätze werden gestrichen. Dieses Jahr sei sehr hart, meint McNealy, aber sein Unternehmen werde nicht der Wirtschaftslage die Schuld für die eigene Situation geben. Sun habe die Krise rechtzeitig kommen sehen und sich darauf einstellen können.

Auch begründete McNealy seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat bei General Electric (GE). Er wolle sich nun mehr auf die Belange von Sun Microsystems konzentrieren, heißt es. Zudem werde er nach den neuen Bilanzierungsregeln nicht als unabhängiger Direktor bei GE angesehen. Der größte Mischkonzern ist einer der wichtigsten Kunden von Sun Microsystems. (anw)