AOL-Drache spuckt erstes Feuer in China

Mit dem Dial-Up-Service "Fliegender Drache" testet der Internet-Dienstleister zurzeit den ersten eigenen, kostenpflichtigen Internet-Zugangsdienst in China.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-amerikanische Online-Dienst AOL hat mehr als ein Jahr nach Gründung eines Joint-Ventures mit dem führenden chinesischen PC-Hersteller Legend damit begonnen, einen eigenen, kostenpflichtigen Internet-Zugangsdienst im bevölkerungsreichsten Land der Erde zu testen. Derzeit sollen mehrere hundert Beta-Tester dabei sein, AOLs Dial-Up-Service Fliegender Drache auf Herz und Nieren zu prüfen, hieß es aus Unternehmenskreisen. Das Testgebiet sei mittlerweile auf mehr als drei Dutzend Städte in China ausgedehnt worden.

In das Joint Venture -- das erste seiner Art in China mit einem westlichen "Global Internet Player" als Partner -- investierten AOL und Legend jeweils rund 100 Millionen US-Dollar. Legend hält derzeit 51 Prozent des Kapitals, AOL den Rest. In China dürfen ausländische Unternehmen bislang nicht direkt als Anbieter von Internet-Zugängen tätig werden. Der Dial-Up-Service Fliegender Drache soll nach dem Wunsch von Legend-CEO Yang Yuanqing innerhalb der nächsten zwölf Monate an den Markt gebracht werden; einen genauen Zeitpunkt habe man aber noch nicht festgelegt, vielmehr wolle man warten, bis "der Markt dafür reif" sei.

Das Geschäft mit Internet-Zugängen in China ist derzeit noch in der Hand von lokalen Anbietern wie Sohu.com, NetEase.com oder Sina.com. Angesichts der rasanten Verbreitung von PCs und chinesischen Webseiten stellt die Volksrepublik für AOL jedoch auf lange Sicht einen attraktiven Markt dar. Legend, das mit www.fm365.com ein eigenes Internet-Portal betreibt, erhofft sich von der Partnerschaft mit AOL vor allem einen verstärkten Absatz von Internet-Zugangsgeräten. (pmz)