Microsoft: Ein langer Weg bis zum "Trustworthy Computing"

"Weit über Microsoft hinaus" werde das Vertrauen in die Produkte der entscheidende Faktor für die weitere Entwicklung der Industrie sein, meinte Microsofts CTO Craig Mundie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 167 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Craig Mundie, Chief Technology Officer bei Microsoft, meint, der Weg in die Welt des Trustworthy Computing sei immer recht weit. In einer Rede im Rahmen von Microsofts Silicon Valley Speaker Series betonte Mundie, Microsoft ziehe immer noch einen gigantischen Rattenschwanz von Systemen hinter sich her, die man vor langer Zeit gebaut habe. "In der Praxis ist es für uns unmöglich, die Bedrohungen abzustellen, die durch Systeme möglich werden, die wir 1991 entwickelt und 1995 eingeführt -- und die wir heutzutage immer noch benutzen", meinte Mundie unter Bezugnahme auf Berichte von Marktforschern, nach denen Windows-Systeme nur langsam auf neue Versionen des Betriebssystems umgerüstet würden.

Bill Gates hatte die Initiative zum "Trustworthy Computing" ausgerufen und die Absicherung der Microsoft-Software gegen Sicherheitslücken zu einem Hauptanliegen der weiteren Entwicklung erklärt. Trotz der Schwierigkeiten, die Mundie bei diesem Vorhaben entdeckt haben will, sieht er Microsoft auf einem guten Weg, die Ziele zu erreichen. Es habe große Fortschritte gegeben, meinte Mundie trotz schwerwiegender Sicherheitslücken, die erst in den letzten Tagen wieder Microsoft-Software ins Gerede brachten. Andere Firmen müssten dem Beispiel von Microsoft nun folgen oder sie gerieten in Gefahr, Kunden zu verlieren.

"Weit über Microsoft hinaus" werde das Vertrauen in die Produkte der entscheidende Faktor für die weitere Entwicklung der Industrie sein. Ein großer Schritt auf dem weiteren Weg zum "Trustworthy Computing" sei das Tool zur Übermittlung von auftretenden Fehlern in Windows XP gewesen. Es sei unmöglich, die gesamte Palette möglicher Software-Konfigurationen im Voraus bei der Neuentwicklung eines Systems zu testen. Das Error-Reporting helfe Microsoft zu wissen, was in der realen Welt vorgeht. Und man könne feststellen, dass die 80/20-Regel immer noch gelte: 20 Prozent der Bugs sei für 80 Prozent der Fehler und Abstürze verantwortlich. Und ein Prozent aller Bugs produziere rund die Hälfte aller Schwierigkeiten, die auf einer Maschine im Schnitt aufträten. Microsoft habe dabei festgestellt, dass bei diesem einen Prozent der Bugs die Mehrzahl gar nicht vom Betriebssystem komme, sondern beispielsweise von Treibern anderer Hersteller. Durch diese Informationen über Fehler habe man aber auch mit anderen Firmen reden können, um Bugs zu beseitigen. Solche Analyse-Möglichkeiten seien also entscheidend, um wirklich eines Tages "Trustworthy Computing" möglich zu machen. (jk)