MP3-Anbieter Emusic rudert zurĂĽck

Kündigungen bei dem Online-Musikdienst werden rückgängig gemacht, die Nutzer bekommen Entschuldigungsschreiben.

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Von
  • Janko Röttgers

Nachdem Emusic.com vor rund zwei Wochen zahlreichen Kunden wegen angeblichen Missbrauchs seiner Nutzungsbedingungen gekĂĽndigt hatte, folgt nun eine offizielle Entschuldigung. In einer E-Mail des Emusic-Managers Steve Grady heiĂźt es unter anderem: "Mir ist klar geworden, dass wir unsere Methode ĂĽberdenken mĂĽssen."

Emusic hatte Ende Oktober einer bisher unbekannten Anzahl von Nutzern vorgeworfen, gegen "die Bedingungen und den Geist des Angebots" zu verstoßen. In einigen Fällen kam es zu fristlosen Kündigungen, andere Nutzer wurden lediglich verwarnt. Die bisher sehr loyale Emusic-Nutzerschaft zeigte sich daraufhin empört und verunsichert. Für Kritik sorgte vor allen Dingen die Tatsache, dass Emusic selbst damit wirbt, für 10 bis 15 US-Dollar pro Monat "unbegrenzte Downloads" anzubieten. Viele Nutzer fragten sich deshalb: Wie viel genau ist unbegrenzt, und wo fängt der Missbrauch an?

Auch darauf gibt Grady jetzt in seiner Entschuldigungs-Mail eine Antwort. Wer mehr als 2.000 Titel innerhalb von 30 Tagen herunterlade, bewegt sich damit nach seiner Ansicht jenseits des für einen persönlichen Gebrauch verhältnismäßigen Rahmens. Dies betreffe weniger als ein Prozent der insgesamt 70.000 Emusic-Kunden. Emusic sei nicht für Leute ausgelegt, die sich einfach nur die Festplatte mit MP3s füllen wollten, erklärt Grady. Vielmehr müsse man sich den Service eher wie ein Restaurant mit "All you can eat"-Buffet vorstellen. Solch ein Angebot sei unbegrenzt für die große Mehrzahl der Nutzer. Aber ein derartiges Restaurant behalte sich auch das Recht vor, Gäste abzulehnen, die Essen verschwendeten oder zu lange blieben.

In den letzten Tagen waren schon vor dem Aussenden dieser E-Mail einige der gekündigten Accounts wiederhergestellt worden. Gleichzeitig wurden die betreffenden Nutzer ermahnt, sich in Zukunft strikter an die Nutzungsbedingungen zu halten. (Janko Röttgers) / (jk)