Gegen Betrug: Apple Pay analysiert Geräte- und Standortdaten

Bei Online-Käufen mit bestimmten Karten wird aus Daten zu Apple-ID, Gerät und Standort eine "Betrugspräventionsbewertung" erstellt – es gibt kein Entrinnen.

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Ein ungeordneter Stapel mit Kreditkarten und Girokarten von verschiedenen Zahlungsdienstleistern wie Mastercard oder Visa.

(Bild: Tatiana_Kuzmina/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat ohne Ankündigung eine „verbesserte Betrugsprävention“ bei dem kontaktlosen Bezahldienst Apple Pay eingeführt. Bei bestimmten Zahlungskarten erscheint im Apple Wallet seit Mittwoch ein Hinweis auf das neue Verfahren. Bei Online- und In-App-Einkäufen soll das Apple-Gerät automatisch eine Betrugspräventionsbewertung erstellen und analysiert dafür nach Angabe des Herstellers die eingerichtete Apple-ID, Gerätedaten und den Standort – sofern die Ortungsdienste aktiv sind.

Apple-Pay-Karten mit der neuen Funktion sollen einen Hinweis zeigen.

Welche Daten genau in diese automatisch erstellte Bewertung einfließen, bleibt vorerst unklar. Apple hat sich zu der neuen Funktion noch nicht im Detail geäußert. Bei Einkäufen in den Online-Läden des Konzerns erstellen iPhones & Co bereits automatisch einen sogenannten „Gerätevertrauenswert“, der aus Informationen über die Gerätenutzung ermittelt wird, dabei fließt laut Apple auch die „ungefähre Anzahl von Anrufen oder gesendeter und empfangener E-Mails“ ein. Ob dieses Verfahren nun auch bei Apple Pay zum Einsatz kommt, ist noch nicht bekannt.

Die neue Präventionsbewertung soll Betrug verhindern. Der Wert wird mitsamt Informationen über die Transaktion (darunter Kaufbetrag, Währung und Datum) außerdem mit dem Zahlungskartennetzwerk geteilt, merkt Apple im Kleingedruckten an. Eine Möglichkeit, die Funktion abzulehnen, gibt es nicht. Sollen die Daten nicht mit dem Kartennetzwerk geteilt werden, muss eine andere Karte zur Zahlung gewählt werden, die das neue Verfahren nicht unterstützt.

Derzeit scheint die verbesserte Betrugsprävention ausschließlich bei VISA-Karten zum Einsatz zu kommen und dort speziell rein bei Debitkarten, jedoch nicht bei Kreditkarten, wie Nutzer berichten. Greift das Bewertungsverfahren für die eigene Karte, soll Wallet den Nutzer darauf hinweisen – spätestens bei der ersten Online-Zahlung mit dem Zahlungsmittel. Girocards der Sparkasse und Mastercard-Karten zeigen bislang keinen Hinweis auf die neue Funktion.

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(lbe)