5G-Netz der 1&1 AG kann 15.000 ATC-Funkstandorte nutzen

Die United-Internet-Tochter 1&1 Mobilfunk hat einen dritten Partner für Antennenstandorte gefunden. Starker Schub für Deutschlands viertes Mobilfunknetz.​

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Mast mit diversen Mobilfunkantennen

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Deutschlands viertes Mobilfunknetz erhält Zugriff auf bis zu 15.000 Antennenstandorte von ATC Germany, der Deutschlandtochter der American Tower Company. Einen entsprechenden Rahmenvertrag hat 1&1 mit ATC abgeschlossen. Jetzt werden die beiden Unternehmen ermitteln, welche Standorte 1&1 konkret mitnutzen kann und möchte. "In naher Zukunft" soll der Betrieb schrittweise aufgenommen werden.

Die Laufzeit der einzelnen Standortmietverträge beträgt 20 Jahre und kann seitens 1&1 mehrfach verlängert werden, wie das Unternehmen mitteilt. ATC ist ein netzbetreiberunabhängiger Eigentümer von Sendestandorten und vermietet diese vorzugsweise an mehrere Netzbetreiber gleichzeitig.

Für 1&1 ist ATC zwar nicht der erste, aber der größte Partner für die neuen Mobilfunk-Standorte. Eine börsennotierte Vodafone-Tochter stellt bis zu 5.000 Funktürme für das 1&1-Mobilfunknetz zur Verfügung. 500 neue Standorte lässt 1&1 von der Dortmunder GfTD GmbH errichten.

1&1 lagert nicht nur bei Sendestandorten wichtige Aufgaben aus: Aufbau und Betrieb des 1&1-Netzes übernehmen der japanische Rakuten-Konzern, der dabei auf offene Netzstandards (Open RAN) setzt. Das bedeutet, dass statt spezialisierter Hardware stark auf Standard-Hardware und Virtualisierung gesetzt wird. Weil der Netzbetreiber nicht mehr unbedingt bei der kleinen Schar spezialisierter Mobilfunkausrüster wie Ericsson, Nokia und Huawei einkaufen muss, soll das Kosten senken.

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Antennen müssen aber weiterhin echte Antennen sein – sie kommen zunächst von NEC. Zugangsnetz und Rechenzentren mietet 1&1 von der Konzernschwester 1&1 Versatel Deutschland, die ihrerseits mit regionalen Glasfaser-Netzbetreibern kooperiert. Diese Strukturen sind in Summe recht komplex, reduzieren aber den Kapitalbedarf deutlich. Das ist allerdings relativ: United Internet wollte dieses Jahr 800 Millionen bis eine Milliarde Euro in den 5G-Netzausbau in Deutschland investieren.

(ds)