Sozialplan bei MobilCom steht [Update]
Das kriselnde Mobilfunkunternehmen wird nach dem Ergebnis der Verhandlungen zwischen Vorstand und Betriebsrat rund 1.800 Mitarbeiter entlassen.
Das kriselnde Mobilfunkunternehmen MobilCom wird nach dem Ergebnis der Sozialplanverhandlungen zwischen Vorstand und Betriebsrat rund 1800 Mitarbeiter entlassen. UrsprĂĽnglich plante die Firma, dass 2.100 Stellen wegfallen sollten; nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat wurde bereits Ende Oktober eine Obergrenze von 1.850 Stellenstreichungen vereinbart.
Nun sollen den rund 120 Beschäftigten des Call-Centers in Kiel neue Arbeitsplätze bei der freenet Customer Care GmbH, die zur Vorbereitung der Übernahme des Festnetzes von MobilCom durch freenet.de gegründet wurde, angeboten werden. Dadurch und durch andere Maßnahmen reduziere sich nun tatsächlich die Zahl der zu entlassenden MobilCom-Beschäftigten von rund 2.100 auf 1.850. Momentan beschäftigt MobilCom noch rund 5.000 Mitarbeiter. Für Abfindungen sollen 19,2 Millionen Euro bereitstehen; die Kündigungen könnten noch am heutigen Dienstag ausgesprochen werden; damit würde die sechswöchige Kündigungsfrist zum Quartalsende eingehalten, hieß es.
Der Sozialplan ist Teil des Sanierungskonzpets für MobilCom, dessen Realisierung nach der Einigung über den Treuhändervertrag mit Firmengründer Gerhard Schmid in greifbare Nähe gerückt ist. Noch aber steht die offizielle Zustimmung des Großaktionärs France Telecom aus.
Der frühere Debitel-Chef Joachim Dreyer, den MobilCom-Gründer Gerhard Schmid vergeblich als Treuhänder für sein Aktienpaket durchsetzen wollte, soll nun in den Aufsichtsrat von MobilCom einziehen. Dazu werde er sein Aufsichtsratsmandat bei Debitel aufgeben, um nicht in einen Interessenkonflikt zu geraten, teilte Debitel am Dienstag mit. (jk)