Microsoft übertrifft Erwartungen, positiver Ausblick beflügelt Aktienkurs

Dank Cloud-Business und höherer Verkaufszahlen steigert Microsoft Umsatz und Betriebsgewinn gegenüber dem Vorjahr um fast 20 Prozent. Die Aktie steigt.

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Schild "Microsoft" in Beet vor Gebäude

(Bild: VDB Photos/Shutterstock.com)

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Von
  • Frank Schräer

Ein starkes Cloud-Geschäft hat Microsoft im jüngsten Quartal zu deutlich mehr Umsatz verholfen. In den drei Monaten bis Ende März legten die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 49,4 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 46,4 Milliarden Euro) zu. Für Microsoft war das schon das dritte Quartal des Finanzjahres 2022.

Gleichzeitig konnte der Konzern seine Betriebsgewinne um 19 Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar steigern. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit leichten Kursgewinnen. Dies dürfte auch dem positiven Ausblick zu verdanken sein. Für das laufende Quartal erwartet Finanzchefin Amy Hood 52,4 bis 53,2 Milliarden Dollar Umsatz. Das wären rund 14 Prozent mehr als noch im gleichen Quartal 2021. Damals konnte Microsoft dank Cloud-Boom und Office-Diensten 46,2 Milliarden Dollar Erlöse verzeichnen.

Dienstagabend ist die Microsoft-Aktie im nachbörslichen Handel um 4,5 Prozent gestiegen. Allerdings war der Börsenkurs des Konzerns zuvor auf Talfahrt und hat seit Anfang 2022 um 19 Prozent nachgegeben.

Insgesamt kann sich der Konzern weiter auf seine Cloud-Dienste verlassen. Microsofts Geschäftsbereich der "intelligenten Cloud", der Azure, SQL-Server, Windows-Server und Enterprise-Dienste umfasst, generierte 19,1 Milliarden Dollar. Das sind 26 Prozent mehr als noch vor einem Jahr und liegt leicht über den Erwartungen der Experten, die hier 18,9 Milliarden Dollar prognostiziert hatten.

Die Azure-Plattform selbst, die vielen anderen Firmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz liefert, verzeichnete ein Umsatzplus von 46 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Beobachter hatten in diesem Bereich eher mit einem Wachstum von 43 bis 45 Prozent gerechnet. Schon im Vorquartal wurden hier 46 Prozent Wachstum gemeldet, als Microsoft die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn ebenfalls übertreffen konnte.

Microsofts Unternehmensbereich für Produktivität und Geschäftsprozesse, zu dem Office-Software und LinkedIn gehören, konnte seine Einnahmen um 17 Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar steigern. Das seit 2016 zum Konzern gehörende soziale Business-Netzwerk LinkedIn konnte seine Erlöse sogar um 34 Prozent erhöhen. Der PC-Bereich Microsofts mit Windows, Xbox, Suchmaschinenwerbung und Surface-Produkten konnte um elf Prozent wachsen und 14,5 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz beitragen. In beiden Geschäftsbereichen wurden die Prognosen der Experten erneut leicht übertroffen, wie CNBC anmerkt.

Nach Ansicht von Marktforschern ist im PC-Markt Schluss mit der Wachstumsexplosion; PC-Verkäufe sollen im ersten Quartal dieses Jahres etwas zurückgehen. Trotzdem konnte Microsoft seine Erlöse aus Windows-Lizenzen an PC-Hersteller um elf Prozent erhöhen.

(fds)