Mars-Helikopter Ingenuity fotografiert aus der Höhe Fallschirm und Gerätschaften

Vor wenigen Tagen ist Ingenuity auf dem Mars zu dem Fallschirm geflogen, an dem er und Perseverance vor einem Jahr gehangen haben. Die Fotos sind beeindruckend.

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Die Abdeckung (vorne), der Fallschirm und weitere Überreste.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 3 Min.

Auf seinem 26. Flug hat der kleine Mars-Helikopter Ingenuity vor wenigen Tagen den Fallschirm und die Abdeckung von oben fotografiert, die ihm und dem Rover Perseverance bei der schwierigen Landung geholfen hatten. Insgesamt hat er 10 Farbfotos der Einzelteile gemacht, die deutlich über jenes Foto hinausgehen, das Perseverance wenige Tage zuvor gemacht hatte. Zu sehen ist, dass die abgestoßene Rückwand offenbar weitgehend intakt geblieben und noch immer mit dem Fallschirm verbunden ist. Auch der scheint ganz geblieben zu sein. Die Aufnahmen sollen nun ausgiebig untersucht werden und bei der Vorbereitung künftiger Landungen auf dem Roten Planeten helfen. Derart detaillierte Fotos von solchen Überbleibseln hatte es bislang nicht gegeben.

Ingenuity: Fotos des "Trümmerfelds" mit Fallschirm und Abdeckung (11 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Während der NASA-Rover Perseverance in den vergangenen Wochen in einem Gewaltmarsch ein unebenes Gelände umfahren hat, hat Ingenuity das Gebiet in mehreren Etappen direkt überflogen. Dabei näherte er sich auch den Teilen, für die jetzt auf der Erde empfangenen Farbfotos ist er aber noch einmal etwas zurückgeflogen. Die Bilder zeigen, wie er sich den Teilen genähert hat und dann um sie herum gekreist ist, um verschiedene Perspektiven zu bekommen. Mit einem weiteren Flug vom 23. April hat er das Gebiet inzwischen hinter sich gelassen und ist jetzt dabei, zu Perseverance aufzuschließen. Der legt weiterhin ein großes Tempo vor und nähert sich weiter den Ausläufern jenes ehemaligen Deltas, die er jetzt erforschen soll.

Mit den Fotos des Fallschirms und der Abdeckung hat Ingenuity nun weitere Daten zur bislang am besten dokumentierten Landung eines Instruments auf dem Mars beigetragen. Als der Rover – mit dem damals noch fest eingepackten Helikopter – Mitte Februar des vergangenen Jahres auf dem Mars gelandet war, hatte er das bereits mit mehreren Kameras gefilmt. Entstanden war ein beeindruckendes Video der Landung. Die Fotos von Ingenuity könnten jetzt möglicherweise bestätigen, dass das Manöver so gut funktioniert hat, wie geplant, oder darüber hinausgehende Informationen liefern. Das wäre "unglaublich", meint Ian Clark vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. Aber selbst wenn nicht, "sind die Bilder immer noch phänomenal und inspirierend".

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Als Ingenuity vor einem Jahr mit Perseverance auf dem Mars gelandet war, sollte der kleine Hubschrauber dort lediglich unter Beweis stellen, dass motorisierte Fluggeräte dort abheben können. Diese Demonstration hat er mit dem historischen ersten motorisierten Flug auf dem Mars geliefert und nach mehreren weiteren Flügen hatte die NASA entschieden, Ingenuity nicht – wie ursprünglich geplant – aufzugeben. Ingenuity begleitet seitdem den Rover, dessen Mission wieder im Mittelpunkt steht und macht unter anderem hochaufgelöste Farbfotos von oben. Inzwischen hat Ingenuity bei insgesamt 27 Flügen fast 6,5 Kilometer zurückgelegt und dabei eine maximale Flughöhe von 12 Metern erreicht. Insgesamt ist er 51,7 Minuten geflogen und kommt dabei mit maximal 19,8 Kilometern pro Stunden voran.

Mars-Helikopter: Farbfotos von Ingenuity (146 Bilder)

(mho)