Bericht: Elon Musk will Twitter mit Gebühren für Zitate monetarisieren

Veränderungen bei Twitter nach Kauf von Tesla-Gründer: Musk will neuen CEO und plant neue Wege, um mit Twitter Geld zu verdienen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 228 Kommentare lesen
Kaunas,,Lithuania,2022,April,5:,Twitter,Logo,On,Smartphone,And

(Bild: Rokas Tenys/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Elon Musk hat den Kauf Twitters noch nicht abgeschlossen, aber bereits etliche Pläne, um das Unternehmen umzukrempeln. So soll das Kurznachrichtennetzwerk eine neue Führung bekommen und sich auf anderen Wegen monetarisieren. Das habe Musk den Banken unterbreitet, die ihn finanziell bei der Übernahme Twitter unterstützt haben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Demnach habe Musk den Banken erklärt, er würde mehr Möglichkeiten entwickeln, um mit Tweets Geld zu verdienen. So wolle er etwa Tweets monetarisieren, die viral gehen oder wichtige Informationen enthalten. Er schlug auch die Idee einer Gebühr vor, wenn andere Websites Tweets verifizierter Konten zitieren oder integrieren, meldet Reuters.

Diese Pläne habe Musk den Banken während seiner Suche nach Kreditgebern für den Kauf Twitters unterbreitet, der insgesamt etwa 44 Milliarden US-Dollar (rund 41 Milliarden Euro) kosten würde. Musk hat zuletzt Aktienanteile Teslas in Milliardenhöhe verkauft, zuletzt für etwas über 8 Milliarden Dollar. Ob diese Transaktion im Zusammenhang mit dem umstrittenen Twitter-Kauf steht, ist aber noch unklar.

Musk hat sich verpflichtet, für den Twitter-Kauf eigene Mittel von bis zu 21 Milliarden Dollar einzubringen. Wie genau er sie heben will, erklärte er bislang nicht. Er legte für den Twitter-Kauf insgesamt Finanzierungszusagen über 46,5 Milliarden Dollar vor. Twitters Management und Verwaltungsrat haben letzte Woche das Angebot Elon Musks akzeptiert. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass genug Aktionäre ihm seine Anteile zum Preis von 54,20 Dollar abtreten.

Derzeitiger Chef bei Twitter ist Parag Agrawal, der den Posten im November 2021 übernommen hat, nachdem der vorherige Chef und Mitgründer des sozialen Netzwerks Jack Dorsey zurückgetreten war. Agrawal soll Twitter leiten, bis der Kauf durch Musk vollzogen ist. Im Vorfeld hat Musk schon erklärt, dass die Gehälter des Twitter-Vorstands auf null reduziert werden, sollte sein Angebot erfolgreich sein. Dadurch würde Twitter 3 Millionen Dollar pro Jahr sparen.

Neben dem Vorstand drohen weitere Kürzungen. Bloomberg berichtet, dass Musk mit den Banken auch über Stellenstreichungen und Kosteneinsparungen gesprochen habe. Allerdings soll darüber erst entschieden werden, wenn Musk Eigentümer des Unternehmens wird. Laut Twitter soll die Übernahme im Laufe dieses Jahres abgeschlossen werden, wenn die Aktionäre Musk ihre Anteile überschrieben haben und die Aufsichtsbehörden keine Einwände erheben.

Zuletzt gab es zwar auch Zweifel an der Übernahme von Twitter, denn Musks kritische Tweets könnten den Deal platzen lassen. Musk hat nämlich einzelne Mitarbeiter für Twitters Probleme öffentlich verantwortlich gemacht, was der Übernahme-Vereinbarung entgegenstehen soll. Allerdings könnte ein Rückzug Musk teuer zu stehen kommen. Denn laut der bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Vereinbarung müsste Musk Twitter eine Kündigungsgebühr in Höhe von einer Milliarde Dollar zahlen.

(fds)