IBM dehnt "autonomic computing" auf Peripherie-Geräte aus
Neben der selbstständigen Optimierung von Netzwerk-Servern will IBM künftig auch Desktop-PCs und Notebooks vermehrt zu autonomen Funktionen verhelfen.
IBM hat auf der Herbst-Comdex 2002 in Las Vegas weitere Einzelheiten seiner autonomic-computing-initiative bekannt gegeben. Die in die Software-Sparte des Unternehmens eingegliederte neue Abteilung "autonomic computing" soll sich demnach nicht nur mit den serverseitigen Möglichkeiten einer selbstständigen Optimierung von Computer-Netzwerken beschäftigen, sondern künftig auch mit Desktop-PCs und Notebooks. Nach Auffassung von IBM ist es zwingend notwendig, solche "autonomen Systeme" zu entwickeln, weil der IT-Sektor die zunehmende Komplexität seiner Computer-Netze bald nicht mehr in den Griff bekommt.
IBM kündigte an, die derzeit schon bei ThinkPads für den Aufbau von Funkverbindungen zu einem Netzwerk genutzte Access-Connect-Technik durch das so genannte Instant-Connect-Verfahren zu erweitern. Während bei der Access-Connect-Technik zuvor diverse Konfigurationssprofile auf einem Notebook gespeichert werden müssen, aus denen sich das Gerät dann automatisch das passende Profil für den Aufbau einer optimalen Funkverbindung zum Netzwerk aussucht, soll es mit dem Instant-Connect-Verfahren möglich sein, dass ein Mobilgerät künftig auch ohne die Speicherung bestimmter Konfigurationsprofile für Drahtlosverbindungen auskommt. Die nämlich sucht sich das Gerät bei Bedarf dann eigenständig per Funk. Dazu "horcht" das Mobilgerät in seiner Umgebung nach aktiven Bluetooth-, Infrarot- oder WLAN-Sendern und "fragt" seine Computer-Nachbarn, etwa lokale Desktop-PCs, welche Konfiguration nötig ist, um eine Verbindung zum Netzwerk aufzubauen.
Auf Basis der übermittelten Daten sollen Mobilgeräte mit Instant-Connect-Technik laut IBM dann in der Lage sein, selbstständig Änderungen in der Systemkonfiguration vorzunehmen und die "optimale drahtlose Verbindung" zum Netzwerk herzustellen. Erst wenn nach der Abfrage von lokalen Rechnern wichtige Informationen -- etwa der verwendete WEP-Schlüssel -- fehlen oder eine Verbindungsstörung zum Netzwerk vorliegt, soll das Instant-Connect-Gerät den Anwender benachrichtigen, dass menschliches Eingreifen nötig ist. IBM will das Instant-Connect-Verfahren schon im kommenden Jahr für seine ThinkPad-Serie anbieten. (pmz)