Rauswurf "veralteter" iPhone-Apps: Entwickler sollen mehr Zeit bekommen

Länger nicht mehr aktualisierte und selten geladene Apps entfernt Apple, wenn Entwickler kein Update nachreichen. Sie sollen nun mehr Zeit dafür erhalten.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Nach Kritik von Entwicklern hat Apple die Kriterien für den Rauswurf "veralteter" Apps genannt: iOS-Software, die "innerhalb der letzten drei Jahre kein Update mehr erhalten hat" sowie in den vorausgehenden zwölf Monaten nur noch "extrem selten" oder überhaupt nicht mehr heruntergeladen wurde, landet auf einer Rauswurfliste, wie das Unternehmen mitteilte.

Wie hoch oder niedrig die "minimale Download-Schwelle" liegt, die einen möglichen Rauswurf verhindert, gab Apple nicht bekannt. Betroffene Entwickler werden von Apple über die drohende Entfernung ihrer App per E-Mail informiert.

Ursprünglich blieben dem Entwickler nach Apples Schreiben lediglich 30 Tage, um schnell ein Update nachzureichen – sonst wurde die App aus dem Store genommen. Das sorgte jüngst besonders unter Indie-Spieleentwicklern für Unmut, die ihr Spiel als ein abgeschlossenes Werk betrachteten, das nicht dauernd aktualisiert werden muss. Apples knappe Rauswurfdrohung ging offenbar auch an Apps respektive Entwickler, die seit zwei Jahren keine Aktualisierung mehr veröffentlicht hatten. Die Apps waren ansonsten aber offensichtlich noch voll funktions- und auch auf aktuellen Geräten mit neuester iOS-Version lauffähig.

Er müsse sich erst einen neuen Mac kaufen, der das neueste Xcode unter macOS 12 unterstützt. Dann müsse er Apple wieder 100 Dollar pro Jahr für das Entwicklerprogramm zahlen und schließlich den alten Code neu kompilieren, was Stunden oder Tage in Anspruch nehme, schrieb ein Entwickler, der seine Spiele nicht länger im App Store anbietet.

Apple will Entwicklern nun bis zu 90 Tage Zeit einräumen, um ein Update zu veröffentlichen. Es sei auch möglich, den Rauswurf anzufechten, betonte das Unternehmen. Die Maßnahme diene schon lange der Verbesserung des App Stores und nütze sowohl Entwicklern als auch Endkunden durch höhere Sicherheit. Zudem manche die Unterstützung neuer Schnittstellen und Gerätegrößen das Erlebnis für den Nutzer besser und Apps würden sich besser im Store finden lassen. In den vergangenen sechs Jahren habe man in diesem Rahmen fast 2,8 Millionen Apps entfernt, so Apple.

(lbe)