Google Entwicklerkonferenz I/O 2022 wirft ihre Schatten voraus

Die Entwicklerkonferenz Google I/O findet wieder statt. Dort wird es wohl neue Pixel-Phones, die Pixel-Watch, einen Ausblick auf Android 13 und Co. geben.

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Google-Entwicklungszentrums

Blick auf das Gebäude des Google-Entwicklungszentrums in München.

(Bild: dpa, Marc Müller/dpa)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Auch 2022 dürfte Google die I/O nutzen, um neue Hard- und Software vorzustellen. Ein heißer Kandidat und Dauerbrenner ist eine eigene Smartwatch: die Pixel-Watch. Die Gerüchteküche sagte spätestens seit dem Kauf von Fitbit und der verstärkten Zusammenarbeit mit Samsung eine baldige Präsentation voraus – bislang wurde daraus aber nichts. Doch diesmal geben sich die Leaker auf Twitter und einschlägigen Webseiten sehr zuversichtlich, mit ihrer Vorhersage nicht nochmal danebenzuliegen: So heißt es, dass Samsung Teile der Hardware beisteuert. Informierte Kreise vermuten, dass die Pixel-Watch mit einem Exynos als SoC und 32 GByte Speicherplatz ausgestattet sein wird. Gut möglich, dass Google den Exynos W920 übernimmt, der bereits in der Galaxy Watch 4 steckt.

Als Farbvarianten der runden, rahmenlosen Smartwatch werden Grau, Schwarz und Gold gehandelt. Zunächst kursierten nur Rendering-Bilder der Uhr, später berichteten US-Medien, dass die Watch bereits in Shop-Systeme von Elektronikketten eingepflegt wird. Unlängst wurden schließlich Fotos der Uhr veröffentlicht, die eine Vorabversion zeigen sollen, die in einem Restaurant vergessen wurde. Das erinnert an alte iPhone-Leaks und sieht eher nach Marketing als nach einem Versehen aus – mal ehrlich: Wer legt bei einem Restaurantbesuch eine Prototyp-Uhr ab und ist dann auch noch so dusselig, sie nach dem Essen dort zu vergessen?

Noch heißer werden neue Pixel-Phones der günstigen a-Linie diskutiert. Bei der US-Zulassungsbehörde FCC wurden unlängst Identifikationsnummern für Geräte vergeben, bei denen es sich anhand der technischen Daten und Google als Antragsteller um neue Pixel-Telefone handeln könnte.

Diesen Quellen zufolge fällt das neue Telefon mit einer Bildschirmdiagonale von 6,2 Zoll etwas kleiner aus als das aktuelle Pixel 6. Da etliche Interessenten das Pixel 6 und erst recht das Pixel 6 Pro als zu groß empfanden, dürfte das viele potenzielle Käufer erfreuen. Das markante Design mit dem horizontalen Kamera-Steg anstelle eines Buckels behält Google bei. Auch die Fotoqualität dürfte an die der großen Pixel-Phones heranreichen. Offenbar baut Google wieder eine 12,2-Megapixel-Hauptkamera und eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit IMX363- und IMX386-Sensoren von Sony ein – wie schon bei vorherigen Pixel-Modellen.

Die Leaking-Szene geht davon aus, dass auch das Pixel 6a den Kamera-Steg als Erkennungszeichen tragen wird, aber mit 6,2 Zoll etwas kleiner ausfällt als die aktuellen Pixel-Phones.

(Bild: Bild: Twitter @OnLeaks)

Das Teleobjektiv dürfte dem 6a hingegen fehlen. Üblicherweise speckt Google in der a-Serie auch den Speicher ein wenig ab, vermutlich wird das Telefon wohl mit 6 statt 8 GByte RAM ausgeliefert werden. Die Größe des Flash-Speichers liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit bei 128 GByte – weniger wäre nicht mehr zeitgemäß, mehr wäre in Mittelklasse-Phones unüblich. Den Rotstift dürfte Google auch beim induktiven Laden angesetzt haben und leider wohl auch erstmalig in der a-Serie an der Klinkenbuchse für Kopfhörer.

Erfreulich dagegen: Auch im Pixel 6a kommt wohl der gemeinsam mit Samsung entwickelte Tensor-SoC zum Einsatz. Er verspricht auch beim Budget-Modell flotte Rechenleistung bei geringem Stromverbrauch und wartet mit einer eigenen KI-Recheneinheit auf, die mittels Machine-Learning eine Offline-Spracherkennung erlaubt und der Pixel-Kamera zur allgemein als sehr gut angesehenen internen Bildoptimierung für gelungene Fotos verhilft.

Angeblich finden sich in der Datenbank des Benchmark-Anbieters Geekbench bereits erste Einträge über das Pixel 6a. Daraus geht hervor, dass der Tensor zwei Cortex-X1-Kerne mit 2,8 GHz enthält sowie zwei Cortex-A76-Kerne mit 2,25 GHz. Dazu kämen demnach vier stromsparende Cortex-A55-Kerne, die mit 1,8 GHz laufen. Laut den in die Geekbench-Datenbank hochgeladenen Ergebnissen soll das Pixel 6a von der Rechenleistung den Topmodellen Pixel 6 und 6 Pro nicht nachstehen.

Bei der satten Leistung könnte die Kehrseite sein, dass die a-Serie diesmal nicht signifikant günstiger wird als die regulären Modelle. Gemessen an der Hardware wäre ein Preis bis zu 500 Euro denkbar.

Nachdem die Google I/O im Jahr 2020 kurzfristig abgesagt wurde und vergangenes Jahr nur als Online-Streaming-Event stattgefunden hatte, kehrt Googles Groß-Event am 11. und 12. Mai fast in altem Glanz zurück: Der Veranstaltungsort ist wieder das am Rande von Mountain View gelegene und nur einen Steinwurf vom Googleplex entferne Shoreline Amphitheatre mit seinem markanten Bühnenzelt. Auf Tausende Teilnehmer verzichtet Google dieses allerdings Jahr noch. Alle Keynotes und Events werden erneut kostenlos und live auf YouTube gestreamt. Vor Ort soll es nur Mitarbeiter als Publikum geben.

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(spo)