Nextcloud Hub II erlaubt Umzug von Nutzerdaten und soll viel schneller werden

Nextcloud-Nutzer können jetzt ihre Daten zwischen Nextcloud-Instanzen umziehen. Daneben schraubten die Entwickler vor allem an der Performance.

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Die neue Nextcloud-Version erlaubt den Export persönlicher Daten und den Reimport in eine andere Instanz.

(Bild: Nextcloud GmbH)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ulrich Wolf

Nextcloud bringt in Version 24 die Möglichkeit, Nutzerdaten zu exportieren, Performance-Verbesserungen bei Nextcloud Files, verbessertes File Locking und tiefere Integration des Chat- und Conferencing-Moduls Talk.

User Migration hat Nextcloud ein Feature getauft, das es erlaubt, alle an einem Nextcloud-Account hängenden Daten in ein Archiv zu packen und auf eine andere Nextcloud-Instanz umzuziehen. Beispielsweise von der selbst gehosteten Installation zu einem Cloud-Provider oder umgekehrt. Aktuell stecken die Exportfunktionen in einer separaten Nextcloud App und erlaubt den Export von Profilinformationen, Kontakten oder Dateien. Später soll die Exportfunktion in den Kern des Systems wandern. Eine API gibt es dafür auch, sodass auch Nextcloud-Apps von Drittanbietern die Funktion einbauen können.

Wichtig ist die User Migration auch für Provider, die einen Export von Nutzerdaten anbieten wollen - oder aus Compliance-Gründen müssen. Sie können jetzt mit mehr Datensouveränität werben.

Code und Storage-Architektur von Nextcloud ließen offenbar noch viel Raum für Performanceschübe. Die Ankündigungsseite listet 20 Einzelmaßnahmen auf, die in der Summe die Last auf der Datenbank nicht um, sondern auf ein Viertel drücken sollen. Darunter sind jedoch auch Maßnahmen, die die Last einfach woanders erzeugen. Die Vorschaugenerierung etwa kann ein Microservice übernehmen, der sie auf andere Server verteilt, die Activity-App erlaubt Offloading in eine separate Datenbank. Schwergewichtige Maintenance-Jobs können Nextcloud-Admins jetzt auf Zeiten terminieren, in denen auf dem System sonst wenig los ist. Wer trotz aller Maßnahmen immer noch in Performance-Engpässe läuft, kann mit einem neu hinzugekommenen Profiler herausfinden, woran es liegt.

Ungewollte Schreibzugriffe auf Dateien, die woanders in Bearbeitung sind, gehören für Nutzer von Collaboration-Plattformen wie Nextcloud Office zu den ärgerlichsten Ereignissen überhaupt, deshalb hat sich auch beim File Locking etwas getan. Die Office-App Collabra und das Notizen-Modul Text verriegeln jetzt automatisch die dort geöffneten Dateien auch für die Clients auf dem Smartphone oder Desktop. Die Clients zeigen diesen Lock-Status an und "verhindern (so weit wie möglich) Schreiboperationen auf Locked Files", wie es auf der Website heißt.

Ein interessantes Feature bekam die Nextcloud Groupware spendiert: Undo beim Verschicken von E-Mails. Nicht auf magische Weise, sondern indem das Mailsystem nach dem Klick auf "Absenden" einfach ein paar Sekunden wartet, bis es tatsächlich aktiv wird. In der Zeit haben Nutzer Gelegenheit, es sich anders zu überlegen. Neu ist auch der zeitgesteuerte Mailversand.

Nutzer des Desktop-Clients können jetzt auf Nachrichten in der Chat- und Conferencing-App Talk reagieren. Zur Annahme von Voice- oder Video-Calls werden sie auf die Website weitergeleitet. Nextcloud Text, ein Markdown-Editor, mit dem Nutzer gemeinsam Dokumente bearbeiten können, kann jetzt mit Tabellen und Infoboxen umgehen und unterstützt den direkten Upload von Bildern.

Alle Neuheiten von Nextcloud 24 listet ein Blogbeitrag auf der Website des Unternehmens auf.

(ulw)