Alibaba bringt Android 12 auf RISC-V-Prozessoren

Der chinesische Cloud-Anbieter möchte die eigenen RISC-V-Prozessoren unter Android als Plattform für IoT-Geräte etablieren.

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(Bild: Alibaba Cloud)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Der chinesische Cloudanbieter Alibaba Cloud arbeitet daran, Android auf die RISC-V-Architektur zu portieren. Nachdem Teile von Android 10 inklusive grafischer Oberfläche bereits im vergangenen Jahr auf den eigenen 64-bittigen RISC-V-Chip Xuantie 910 portiert wurden, meldet man jetzt weitere Erfolge. So arbeitet man mittlerweile an der aktuellen Android-Version 12.

Da jetzt auch Bibliotheken von Drittanbietern und SoC-Board-Unterstützungspakete auf RISC-V möglich sind, lassen sich Funktionen wie Audio- und Videowiedergabe, Wi-Fi, Bluetooth und Kamera nutzen. Außerdem hat man mit TensorFlow Lite ML-Modelle auf RISC-V gebracht, die Bild- und Audioklassifizierung und optische Zeichenerkennung (OCR) liefern. Damit würden RISC-V-Systeme unter Android zunehmend attraktiv für IoT-Geräte. Die Quelltexte will Alibaba "in naher Zukunft" offenlegen.

RISC-V ist eine quelloffene Befehlssatzarchitektur unter BSD-Lizenz: Jeder Hersteller darf RISC-V-Prozessoren anbieten, ohne dafür – wie etwa bei ARM-Prozessoren – Lizenzgebühren zahlen zu müssen. Neben Alibaba entwickeln unter anderem Allwinner, Google, Intel und HiSilicon RISC-V-Chips. Verschiedene Linux- und BSD-Varianten sind bereits auf RISC-V portiert, darunter Debian und FreeBSD. Der Virtualisierer Qemu kann ein RISC-V-System emulieren.

(odi)