Plutonium-Verbindung als Supraleiter

Wissenschaftler vom Los Alamos National Laboratory haben herausgefunden, dass die Plutoniumverbindung PuCoGa5 bei -254,5 °C supraleitend wird.

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Von
  • Wolfgang Stieler

J. L. Sarrao und seine Kollegen vom Los Alamos National Laboratory in New Mexico haben herausgefunden, dass die Plutoniumverbindung PuCoGa5 bei einer Übergangstemperatur von 18,5 Kelvin (-254,5 °C) supraleitend wird. Die Wissenschaftler beschreiben ihre Entdeckung in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Nature. Das Ergebnis scheint nach Auffassung der Wissenschaftler auf eine neue, unkonventionelle Klasse von Supraleitern hinzuweisen, die eine Zwischenstellung zwischen den so genannten schweren Fermionsystemen auf der Basis von Uran und Cer sowie den Kupferoxiden mit hohen Übergangstemperaturen einnimmt.

Diese Kupferoxide werden zwar bei sehr viel höheren Temperaturen supraleitend, sind aber technisch sehr schwer zu handhaben. Im vergangenen Jahr hatte deshalb die Entdeckung der Supraleitung von Magnesiumdiborid -- einer einfach zu verarbeitenden und preisgünstigen intermetallischen Verbindung -- das Interesse an der Supraleitungs-Forschung erneut stark angefacht.

Wären Plutoniumverbindungen nicht giftig, wäre dieser neue Supraleiter ein vielversprechender Kandidat für technische Anwendungen. Ähnliche Verbindungen jedoch, die auf anderen Elementen jenseits des Urans beruhen, könnten Supraleitfähigkeit und geringere Toxizität miteinander verbinden. (wst)