Smartphones: 1,5 Millionen verwaiste Apps in Android und iOS

In den Stores von Android und iOS gibt es laut einer Studie anderthalb Millionen Apps, die nicht mehr gepflegt werden. Apple und Google geloben Besserung.

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(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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1,5 Millionen Mal Abandonware in den Stores von Android und iOS: Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Analytics-Firma Pixalate. Demnach finden sich im Play Store und im App Store insgesamt über anderthalb Millionen Anwendungen, die seit mindestens zwei Jahren kein Update mehr bekommen haben. Das entspreche etwa 30 Prozent des 5 Millionen Apps starken Gesamtvolumens der Stores.

Über 300.000 davon wurden sogar seit über fünf Jahren nicht mehr geupdatet, schreibt Pixalate in seiner Studie. 184.000 davon hat Pixalate im App Store von Apple gefunden, die üblichen 130.000 beim Google-Pendant. Solche Apps bergen Sicherheitsrisiken, warnt die Analytics-Firma. Die meisten populären Apps werden demnach allerdings aktiv gepflegt: Nur 12 Prozent aller Anwendungen mit einer Million oder mehr Downloads sei verwaist.

Sowohl Google als auch Apple haben das Problem der "toten" Apps erkannt. Beide Unternehmen haben in den vergangenen Monaten Maßnahmen angekündigt, um damit besser umgehen zu können. Apple hat sich dabei für den rigorosen Weg entschieden: iOS-Software, die innerhalb der vergangenen drei Jahre kein Update mehr erhalten hat und in den vorausgehenden zwölf Monaten nur noch "extrem selten" oder überhaupt nicht mehr heruntergeladen wurde, soll aus dem App Store entfernt werden. Dabei blieb zunächst unklar, wo Apple die Download-Schwelle setzt. Betroffene Entwickler sollen allerdings per E-Mail informiert werden.

Wie hoch oder niedrig die "minimale Download-Schwelle" liegt, die einen möglichen Rauswurf verhindert, gab Apple nicht bekannt. Betroffene Entwickler werden von Apple über die drohende Entfernung ihrer App per E-Mail informiert. In den vergangenen sechs Jahren hat Apple eigenen Angaben zufolge bereits 2,8 Millionen Apps aus App Store entfernt.

Google möchte veraltete Apps dagegen nicht komplett löschen, sondern nur verstecken. Ab November sollen Anwendungen, deren API zwei oder mehr Jahre hinter der aktuellen Android-Version hinterherhinkt, für aktuelle Fassungen des Betriebssystems unsichtbar werden. User aktueller Handys können sie dann auch nicht mehr installieren. Wer allerdings ein Smartphone mit älterem Betriebssytem verwendet, kann die Apps nach wie vor im Play Store finden.

(dahe)