Langzeitgedächtnis aus dem Hause Microsoft
Die Microsoft-Forschungsabteilung arbeitet an einem elektronischen Langzeitgedächtnis für den persönlichen Hausgebrauch.
Die Microsoft-Forschungsabteilung arbeitet an einem elektronischen Langzeitgedächtnis für den persönlichen Hausgebrauch. MyLifeBits soll Bilder, Texte, Musik und Videosequenzen so in einer Datenbank abspeichern, das sie der Benutzer "so einfach wie bei Google" wieder aufrufen und beliebig untereinander verknüpfen kann. Einzelheiten beschreiben die Wissenschaftler in einem Dokument, das auf der ACM-Multimedia-Konferenz im Dezember 2002 präsentiert werden soll, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Das elektronische Langzeitgedächtnis von Microsoft ist stark inspiriert von der Memex-Idee. Vannevar Bush hatte bereits 1945 in dem Aufsatz As We May Think die Grundlagen der assoziativen Verknüpfung von gespeicherten Objekten skizziert. Die Microsoft-Forscher wollen das Memex-Konzept nun mit Hilfe einer Datenbank realisieren: Ein Bild kann beispielsweise mit gesprochenen Anmerkungen verknüpft werden, die automatisch in Text umgesetzt und so per Volltextsuche erschlossen werden können. Später wollen Jim Gemmell und Kollegen beispielsweise auch Software zur Gesichts- oder Objekterkennung mit der Datenbank verknüpfen.
Dass eine solche persönliche Datenbank eine enorme Menge an Speicherplatz benötigen würde, schreckt die Wissenschaftler nicht. Spätestens in fünf Jahren, glauben sie, gebe es für unter 300 US-Dollar ein Terabyte Festplattenkapazität. Ob allerdings ausgerechnet Microsoft seine Kunden dazu überreden kann, seiner Software sämtliche persönlichen Erinnerungen anzuvertrauen, muss sich erst noch erweisen: Schließlich gilt das Gates-Imperium misstrauischen Computerfreaks bereits jetzt als Inkarnation der Borg.
Siehe auch den Artikel in Telepolis: (wst)