Intel "Alder Lake-HX": Desktop-CPUs gelangen verlötet in Notebooks

Neue Notebooks erscheinen mit 16-Kern-Prozessoren – Intel legt dafür die CPU-Baureihe "Alder Lake-HX" samt PCIe-5.0-Support auf.

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Symbolbild mit Gaming-Notebooks.

(Bild: c't)

Lesezeit: 3 Min.

Intel führt eine neue Prozessorklasse für Notebooks ein: Alder Lake-HX, angeführt vom Core i9-12950HX, positioniert sich mit bis zu 16 CPU-Kernen und einer Thermal Design Power von 55 Watt über allen bisherigen Core-i-12000-Baureihen Alder Lake-H (45 W), Alder Lake-P (28 W) und Alder Lake-U (8-15 W).

Dabei bringt Intel die bisherigen Desktop-Modelle Alder Lake-S in Notebooks – die Prozessoren verwenden die gleichen Siliziumchips, sind in Mobilgeräten aber in BGA-Bauweise fest verlötet und somit nicht austauschbar. Dieser Schritt macht die CPUs und damit die Notebooks primär flacher.

Die beiden neuen Topmodelle hören auf die Namen Core i9-12900HX und Core i9-12950HX. Beide verwenden jeweils acht Performance- und Effizienz-Kerne mit insgesamt 24 Threads (nur die P-Cores beherrschen Hyper-Threading). Das bisherige Topmodell Core i9-12900HK hat sechs Performance- und acht Effizienz-Kerne. In Intel-eigenen Benchmarks sind die HX-CPUs folglich insbesondere in Multithreading-Anwendungen schneller.

Intels aktuelle CPU-Palette für Notebooks. Alder Lake-HX mit 55 Watt TDP bedient eine Nische.

(Bild: Intel)

Zudem winkt eine neue Plattform, die ausstattungstechnisch mit Z690- und H670-Mainboards gleichzieht. Außer reichlich PCI Express 4.0 für bis zu vier PCIe-SSDs sind auch 16 PCIe-5.0-Lanes dabei, die Stand heute allerdings noch keinerlei Vorteil bieten – weder gibt es entsprechende GPUs noch SSDs.

Intel gibt die HX-Prozessoren für bis zu 128 GByte DDR5-4800- oder DDR4-3200-RAM frei, in manchen Fällen optional mit ECC-Fehlerkorrektur. Die bisherigen H-CPUs beschränkt der Hersteller auf 64 GByte Speicher ohne ECC. Für Thunderbolt 4 sind Zusatz-Controller notwendig, da der von Desktop-PCs übernommene Chipsatz keins integriert hat.

Alder Lake-HX ist für dicke Mobil-Workstations und Gaming-Notebooks gedacht, was auch das maximale Powerlimit von 157 Watt deutlich macht. Intels Ankündigung zeigt allerdings, wie klein die Nische dieser Prozessoren ist: Nur etwas mehr als zehn Geräte sollen dieses Jahr mit diesen CPUs erscheinen. Alle verwenden eigenständige Grafikchips, um die Performance zu erhöhen.

Insgesamt sieben Modelle mit 8 bis 16 Kernen legt Intel auf. Der Core i5-12450HX am unteren Ende der Baureihe dürfte langsamer sein als etwa der früher vorgestellte 14-Kerner Core i9-12900H, soll aber wegen der umfangreichen HX-Plattform Abnehmer finden.

Intel mischt in die HX-Familie Modelle mit vPro- und ECC-Support, die anstelle von Xeon-Modellen erscheinen.

(Bild: Intel)

Verwirrend ist derweil die Produktsegmentierung ohne stringente Nomenklatur, da Intel keine Xeon-Einstiegsprozessoren mehr aufsetzt, sondern stattdessen vPro-fähige Core-i-CPUs mit ECC-Support verkauft. In der Leistungsklasse i9 hat der Core i9-12950HX mit 50er-Endung vPro- und ECC-Support, allerdings lassen sich die CPU-Kerne bei diesem Modell nicht per Multiplikator übertakten. Beim beinahe baugleichen Core i9-12900HX kann man die CPU-Kerne übertakten, ohne vPro-Unterstützung aber keinen ECC-RAM verwenden.

Genauso sieht es beim Core i7-12850HX und Core i7-12800HX aus, allerdings gibt es dann noch den Core i7-12650HX – ebenfalls mit 50er-Endung – ohne vPro-, ECC- und Overclocking-Support. In der i5-Klasse hat wiederum der Core i5-12600HX mit 00-Endung vPro- und ECC-, aber kein OC-Support.

Intel-Präsentation zu "Alder Lake-HX" (18 Bilder)

(Bild: Intel)

(mma)