ISE 2022: Samsungs Fernseher "The Wall" mit neuem Bestwert bei Pixelabstand

Samsung präsentiert in Barcelona ein neues Modell seines Micro-LED-Displays, das einen Pixelabstand von nur 0,63 Millimeter aufweist.

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(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Auf der ISE in Barcelona stellt Samsung derzeit die 2022er-Modelle seines modularen Micro-LED-Displays "The Wall" (offizieller Modellname IWB) vor. Bei den neuen Geräten der Reihe sticht vor allem der geringe Abstand zwischen den einzelnen Pixeln heraus, der laut Hersteller nur noch 0,63 beziehungsweise 0,94 Millimeter beträgt. Damit hat das Unternehmen den bislang geringsten Pixel Pitch der Produktreihe erreicht. Für die aktuellen Modelle gibt Samsung Werte zwischen 0,84 und 1,68 mm an.

Auch die Helligkeit wurde laut Samsung deutlich erhöht: Lag der Spitzenwert nach eigenen Angaben bislang bei 1600 Nits, sollen die neuen Modelle nun eine Spitzenleistung von 2000 Nits aufweisen.

Aufgrund des modularen Aufbaus bietet The Wall eine Vielzahl von Bildschirmgrößen – von einer Bildschirmdiagonale 110 Zoll (279,4 cm) mit 4K-Auflösung bis hin 220 Zoll (558,8 cm) in 8K-Qualität. Zudem lässt sich das Display in unterschiedlichen Seitenverhältnissen installieren.

Ebenfalls in Barcelona vorgestellt wird die Variante "The Wall All-in-One" (Modellname: IAB), die in drei verschiedenen Varianten erhältlich ist: 4K 146-Zoll, 2K 146-Zoll und 2K 110-Zoll – jeweils im 16:9-Format. Das Produkt, das nur als Komplett-Bildschirmen verkauft wird, wird nach der ISE 2022 weltweit erhältlich sein.

Auf der ISE steht "The Wall" in einer 220-Zoll-Variante in 8K-Auflösung (bestehend aus 4 x 4 Cabinets) und im 16:9-Format im Mittelpunkt des Auftritts. Bei der Präsentation fällt vor allem auf, wie wenig blickwinkelabhängig das Display ist: Selbst wenn man fast von der Seite darauf schaut, ist praktisch keine Farbverschiebung zu erkennen. Laut Samsung sorgt die integrierte "Black Seal"-Technology in der voll ausgeleuchteten Messehalle für sehr gute Schwarzwerte: Eine auf das Display aufgebrachte Folie minimiert Lichtreflexionen.

Der Sichttest vor Ort hinterließ den Eindruck, dass bei der neuen Generation wesentlich seltener die Übergänge zwischen den einzelnen Elementen zu erkennen sind, aus denen das modulare Display besteht – und das auch nur bei ganz bestimmten Bildinhalten und aus geringem Abstand. Einschränkend muss man sagen, dass natürlich Samsung bei dem Messeauftritt bestimmt, was auf dem Display zu sehen ist – und sicher nicht zu Inhalten greifen wird, die das Gerät schlecht aussehen lassen könnten.

Aufgrund des geringeren Pixelabstands musste laut Samsung auch die Mechanik überarbeitet werden, damit sich die einzelnen Elemente ohne Versatz an die Wand montieren lassen.

(Bild: heise online / Nico Jurran)

The Wall unterstützt Bildwiederholraten von bis zu 120 Hz und zeigt Videobilder mit erweitertem Farbraum und erhöhtem Kontrastumfang (High Dynamic Range) in den Formaten HDR10 und HDR10+. Für Inhalte mit Standardkontrastumfang kann der integrierte "Micro AI"-Prozessor unter dem Begriff "Micro HDR" dynamische Bilder berechnen. Einige der auf der ISE gezeigten Videoausschnitte wirken tatsächlich geradezu dreidimensional – wobei auch hier nochmals darauf verwiesen sei, dass es sich um vom Hersteller ausgewähltes Demomaterial handelt.

Wer nun eine Vorbestellung für die neuen Modelle von The Wall aufgeben möchte, sollte vorab vielleicht noch einmal seinen Kontostand überprüfen. Samsung hat zwar offiziell noch keine Preise bekannt gegeben, in der Vergangenheit rief der Hersteller für die 4K-Version mit 146 Zoll aber bereits den stolzen Preis von 450.000 Euro auf. Neben Samsung zeigen auch LG, Barco und andere Hersteller Micro-LED-Displays. (nij)