Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Telekom- Aufsichtsratschef Winkhaus

Nach dem Spektakel um die Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer und der peinlichen Suche nach einem Nachfolger droht dem Aufsichtsratschef des Konzerns, Hans-Dietrich Winkhaus, neuer Ärger, so ein Vorbericht des Nachrichtenmagazins Spiegel.

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Von
  • Detlef Grell

Nach dem Spektakel um die Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer und der peinlichen Suche nach einem Nachfolger droht dem Aufsichtsratschef des Konzerns, Hans-Dietrich Winkhaus, neuer Ärger, so ein Vorbericht des Nachrichtenmagazins Spiegel.

Danach hat die Staatsanwaltschaft Bonn ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Henkel-Manager "und andere Verantwortliche der Deutschen Telekom" eingeleitet. Die Ermittler hegen den Anfangsverdacht, dass es sich bei den millionenschweren Zahlungen an Sommer um Untreue gegenüber den T-Aktionären handeln könnte und haben jetzt entsprechende Unterlagen und Dienstverträge angefordert. Zunächst hatte Winkhaus beschwichtigt, Sommer erhalte nur seine vertraglich zugesicherten Bezüge. Später konkretisierte er, dass es sich dabei um eine Summe von mindestens 11,6 Millionen Euro handele. Ob der Ex-Telekom-Chef zusätzlich seine umfangreichen Aktienoptionen behalten durfte, blieb dabei offen.

Auch wegen des umstrittenen Aktienoptionsplans der Telekom muss sich Winkhaus vor den Ermittlern verantworten. Der Aufsichtsrat hatte dem achtköpfigen Vorstand im Jahr 2001 rund 1,7 Millionen Aktienoptionen gewährt. Ein vernünftiges "Erfolgsziel", heißt es in der im Juli eingereichten Strafanzeige der Stuttgarter Anwälte Mark Binz und Martin Sorg, die Anlass der Untersuchungen ist, sei jedoch nicht definiert worden. Ein Winkhaus-Anwalt will den Ermittlern in Kürze eine Dokumentation samt Rechtsgutachten einreichen. Dann wollen die Staatsanwälte entscheiden, ob auch im "Zusammenhang mit dem Aktienoptionsplan der Anfangsverdacht strafbaren Verhaltens" besteht. Die Telekom weist die Vorwürfe zurück. (gr)