Mayflower 400: Vollautomatisches Schiff unterbricht Atlantiküberquerung

Im zweiten Versuch hat es die Mayflower 400 jetzt bis zu den Azoren geschafft. Wegen eines technischen Problems am Generator muss sie dort pausieren.

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Mayflower 400 beim ersten Versuch im vergangenen Jahr

(Bild: IBM)

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Der unbemannte Trimaran Mayflower 400 muss die erste Atlantiküberquerung eines vollautonomen Schiffs im zweiten Versuch vorerst unterbrechen. Wegen "eines mechanischen Problems mit dem Generator" soll das Schiff zu den Azoren gebracht und untersucht werden, teilten die Verantwortlichen mit. Sie hoffen, den Generator reparieren und die Atlantiküberquerung danach wieder aufnehmen zu können. Die von IBM gestellte Technik für die autonome Wegfindung sei nicht betroffen. Anders als zum ersten Versuch hat die Mayflower im zweiten Anlauf damit zumindest schon einmal ungefähr die Hälfte der Strecke nach Nordamerika geschafft. Ob es weitergeht, wird sich zeigen.

Das vollautonome Schiff heißt mit vollem Namen Mayflower Autonomous Ship (MAS400). Ohne jeglichen Rummel war das Schiff Ende April aus Großbritannien aufgebrochen und sollte selbstständig Washington, D.C. erreichen. Der Trimaran ist 15 Meter lang und Ergebnis einer Kooperation zwischen IBM und dem österreichischen Verein zur Förderung der Meeresforschung Promare. Den Verantwortlichen zufolge ist es in der Lage, den Horizont nach möglichen Gefahren zu scannen, eigenständig Entscheidungen zu treffen und seinen Kurs auf der Grundlage von Live-Daten zu ändern, auch ohne Onlineverbindung. Der Computer an Bord muss eingehende Daten der Kameras, des Radars, des Tiefenmessers und die Positions- und Wetterdaten in Echtzeit verarbeiten.

Ursprünglich hatte das autonome Schiff 2020 zum runden 400. Jahrestag der Atlantiküberquerung der ursprünglichen Mayflower mit den "Pilgervätern" der USA ihre Reise aufnehmen sollen, dem war aber die Coronapandemie in die Quere gekommen. Der erste Versuch im vergangenen Jahr war aber kurz nach Beginn schon abgebrochen worden, Grund war ein technisches Problem in dem Dieselmotor, der eigentlich nur als Backup an Bord ist. Angetrieben wird das Schiff primär mit Solarenergie. Das Dashboard, auf dem eigentlich der aktuelle Status des Schiffs und Bilder mehrerer Webcams eingesehen werden kann, ist aktuell weitgehend leer. Zu sehen ist aber, dass der Akkustand auf 42 Prozent gesunken ist

(mho)