Freitag: Pflanzenwachstum im Mondboden, Google unterstützt App-Entwickler

Pflanzenzucht auf dem Mond möglich + Googles Entwicklerunterstützung & Android-Hilfen + KI gegen Internet-Straftäter + Roboter nicht überall + Mayflower-Problem

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Frau im weißen Kittel schaut durch ein Mikroskop

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Wissenschaftler haben in Bodenproben vom Mond erstmals Pflanzen gezüchtet. Die NASA sieht darin einen ersten Schritt zur möglichen Selbstversorgung von Astronauten auf dem Erdtrabanten. Die Google I/O beschäftigt sich weiter mit irdischen Problemen wie einer besseren Unterstützung von App-Entwicklern und mehr Hilfen für Blinde und Gehörlose mit Android 13. Dazu gehört auch künstliche Intelligenz. KI-Methoden werden bereits bei der Suche nach rechtswidrigen und jugendgefährdenden Inhalten im Internet eingesetzt. Dabei wird die Software von einem allzu typischen menschlichen Problem ausgebremst: Zu viel Arbeit, zu wenig Zeit – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Pflanzen von der Erde können theoretisch im Mondboden gedeihen. Entsprechende Züchtungen sind Wissenschaftlern der Universität Florida gelungen. Dazu nutzten sie winzige Proben, die die Apollo-Missionen 11, 12 und 17 vom Mond mitgebracht haben. In diesem sogenannten Regolith ist mit eingehender Pflege ein Unkraut aus der Familie der Kreuzblütler gewachsen. Diese sind zwar nicht so kräftig und widerstandsfähig wie sonst, aber die NASA erklärt den Mondboden damit für Pflanzenwachstum geeignet, nachdem Wissenschaftlern Pflanzenwuchs im Mondboden gelingt.

Jede Woche kommen Millionen Menschen erstmals online. Seit 2015 sind es über drei Milliarden. Ihre Online-Erfahrung beginnt in aller Regel auf einem Mobiltelefon. Sie haben keine digitale Erfahrung, schwankende Internetanbindung und meist geringes Selbstvertrauen im Umgang mit ihrem Gerät. Den Nutzen digitaler Angebote erkennen sie bisweilen nur bedingt. Wer diese User ignoriert, ignoriert einen riesigen Markt, betont Google auf der Entwicklerkonferenz Google I/O: Neue User sind großer Markt.

Auf der Google I/O wurden auch einige Aspekte des kommenden Android 13 betrachtet, das Barrieren senkt für Nutzer mit Behinderungen sowie für User, die situationsbedingt eingeschränkt sind. Ein neuer Accessibility Reader wird Menschen mit eingeschränkter Sehkraft helfen, lange Texte am Bildschirm zu lesen. Außerdem haben Benutzer die Möglichkeit, sich den Text parallel zum Lesefortschritt von einer computergenerierten Stimme vorlesen zu lassen. All das passiert direkt auf dem Endgerät, ohne Datenverbindung zu Googles Servern: Android 13 bietet mehr für Blinde und Gehörlose.

Google nutzt für viele Funktionen auch Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) und die 14 Landesmedienanstalten in Deutschland verwenden KI ebenfalls, aber um Rechtsverstöße in Internet zu bekämpfen. Im Rahmen der Initiative "Verfolgen statt nur löschen" sollen Inhalte wie Beleidigungen und Verleumdungen nicht nur gelöscht oder gesperrt, sondern die Täter auch strafrechtlich verfolgt werden. Die neue Software findet aber derzeit mehr potenziell illegales, als sie bearbeiten können: KI findet tausende rechtswidrige und jugendgefährdende Inhalte im Internet.

Ein Roboter, der im Restaurant die Gäste bedient, vergisst keine Bestellung, wird nie ungeduldig und erwartet kein Trinkgeld. Wenn solche Roboterkellner dann mit ein paar Scherzen auch noch für gute Stimmung sorgen können, ist es dann nicht unvermeidlich oder sogar wünschenswert, dass sie nach und nach ihre menschlichen Kolleginnen und Kollegen verdrängen? Nein, meint Philosophin Johanna Seibt auf der Konferenz AAMAS. Technikentwicklung sei an Werten zu orientieren: Wofür brauchen wir soziale Roboter?

Der unbemannte Trimaran Mayflower 400 muss die erste Atlantiküberquerung eines vollautonomen Schiffs im zweiten Versuch vorerst unterbrechen. Wegen "eines mechanischen Problems mit dem Generator" soll das Schiff zu den Azoren gebracht und untersucht werden. Die Verantwortlichen hoffen, den Generator reparieren und die Atlantiküberquerung danach wieder aufnehmen zu können. Die von IBM gestellte Technik für die autonome Wegfindung sei nicht betroffen: Vollautomatisches Schiff Mayflower 400 unterbricht Atlantiküberquerung.

Auch noch wichtig:

(fds)