Statistik der Woche: Fast 98.000 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert

Das Angebot an Fleischersatzprodukten wächst und der Umsatz damit steigt. Doch der Verzehr von Fleisch dominiert nach wie vor, wie unsere Infografik zeigt.

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Fleischersatz
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Auf 55 Kilogramm schätzt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ) den Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland – der Tiefstwert seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Besonders der Konsum von Schweinefleisch erfährt einen deutlichen Abwärtstrend: waren es 2011 noch rund 40 Kilogramm pro Kopf, taxiert das BLZ den Verbrauch für das vergangene Jahr auf 31 Kilogramm.

Dagegen essen die Verbraucher nun häufiger Geflügel – der Verzehr pro Einwohner ist hier im letzten Jahrzehnt von 11,6 Kilogramm auf 13,1 Kilogramm gestiegen. Bei Rind und Kalb stagniert die Verzehrmenge. Gleichzeitig werden Fleischersatzprodukte immer populärer.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

)

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Deutschland nimmt bei pflanzlichen Alternativen eine Vorreiter-Position ein. Wie die Infografik von Statista auf Basis des Statista Global Consumer Survey zeigt, greift jeder fünfte Deutsche regelmäßig zu Hafermilch oder Sojajoghurt, während rund 17 Prozent häufiger Seitansteaks oder Veggiewurst einkaufen.

Bei den Schweizern greift rund ein Sechstel der Befragten regelmäßig zum Fleischersatzprodukt. Österreichische Umfrageteilnehmer scheinen pflanzlichen Alternativen gegenüber noch weniger aufgeschlossen zu sein. Nur jeder Zehnte konsumiert regelmäßig Fleischersatzprodukte, bei Milchersatzprodukten sind es immerhin noch 17 Prozent.

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2021 hierzulande 17 Prozent mehr Produkte wie Tofuwurst, Seitanschnitzel oder Veggie-Burger hergestellt. Die Produktionsmenge vegetarischer und veganer Fleischersatzprodukte hat im vergangenen Jahr fast 98.000 Tonnen betragen – zwei Jahre zuvor waren es noch rund 38.000 Tonnen weniger.

Selbst traditionelle Fleischfabrikanten wie Rügenwalder Mühle haben 2021 zum ersten Mal mehr vegetarische und vegane Produkte als Fleisch verkauft. Während der Umsatz mit Wurst und anderen Fleischerzeugnissen um etwa zwei Prozent zurückging, erhöhten sich die Einnahmen mit Ersatzprodukten um rund 42 Prozent. Dennoch bleiben sie im Vergleich Nischenprodukte. Der Gesamtwert des produzierten Fleisches in Deutschland ist aktuell rund 80-mal so hoch wie der von Fleischersatzprodukten.

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(jle)