Twitter-Übernahme: Musk verlangt Beweise für geringes Ausmaß von Fakes und Spam

Trotz der Kritik an seinen Kommentaren zur Twitter-Übernahme, macht Elon Musk weiter. Derweil gibt es Details zur möglichen Rückkehr Donald Trumps auf Twitter.

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(Bild: Shutterstock)

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Solange Twitter nicht beweise, dass Fake- und Spam-Accounts auf dem Netzwerk nicht mehr als fünf Prozent aller Konten ausmachen, könne es bei den Übernahmeverhandlungen nicht vorangehen, behauptet Elon Musk. Auf Twitter hat der US-Milliardär geschrieben, dass der Anteil seiner Meinung nach eher bei 20 Prozent liegen dürfte.

Einer sehr eigenwilligen Rechnung eines Twitternutzers, der ausgehend von der Zahl der Accounts, die einen Musk-Tweet nicht geliked haben, sogar auf einen möglichen Anteil von über 50 Prozent kam, stimmte Musk auch zu. Den Kurs der Twitter-Aktie drückte Musk damit erneut, vorbörslich liegt der jetzt unter 37 US-Dollar – das liegt deutlich unter dem Preis von über 54 US-Dollar, den Musk ursprünglich geboten hat.

Während Musk die aktuellen Verhandlungen damit weiter öffentlich kommentiert und vor allem den Aktienkurs durchaus im Eigeninteresse auf immer neue Tiefstwerte drückt, sieht es für die Rückkehr des Ex-US-Präsidenten Donald Trump auf Twitter nicht gut aus. Bei der US-Börsenaufsicht eingereichte Dokumente zum geplanten Börsengang des Medienunternehmens Trump Media & Technology Group (TMTG) enthalten Informationen zu dessen Account auf dem Twitter-Konkurrenten Truth Social. TMTG stellt damit nach eigener Aussage eine "offene Medienplattform zur Verfügung", auf der Inhalte geteilt werden können, "ohne Angst vor Rufschädigung zu haben".

Den Dokumenten zufolge ist es Trump untersagt, Inhalte, die er auf Truth Social veröffentlicht, innerhalb von sechs Stunden danach auf einem anderen Portal zu veröffentlichen. Außerdem sei er "generell verpflichtet", dort zu posten. Im Gegenzug kann er dafür bezahlt werden. "Beleidigende, unehrliche, illegale, unmoralische, unethische und anderweitig schädliche Beiträge" Trumps seien keine Verletzung des Lizenzabkommens. Trump hat ein Interesse am wirtschaftlichen Erfolg von Truth Social, er wird Mehrheitseigner.

Elon Musks geplante Übernahme von Twitter wird immer wieder mit einer Rückkehr Trumps auf die Plattform in Verbindung gebracht, dessen Sperre hat Musk kritisiert.

Musk ist als Chef des Elektroautokonzerns Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX aktuell der reichste Mann der Welt. Im März hat er so viele Twitter-Aktien gekauft, dass er zum größten Anteilseigner wurde. Danach hieß es, dass er in den Verwaltungsrat einziehen wolle, das hätte ihm aber wohl nicht den gewünschten Einfluss zugesichert. Stattdessen kündigte er an, alle Aktien kaufen zu wollen. Twitters Führung gab dann rasch ihren Widerstand auf.

Musk hat das Geld für die Übernahme zusammen, bisher war aber nicht sicher, ob die Übernahme auch klappt. Trotzdem äußert sich der fleißige Twitternutzer seitdem regelmäßig zu seinen Plänen für die Plattform, Erklärungen des Twitter-Chefs Parag Agrawal zur Zählung von Fake- und Spam-Accounts kommentierte er am Montag mit einem Kothaufen-Emoji.

(mho)