WhatsApp: Betrug mit falschen Gewinnspielen sowie Enkeltrick hat Konjunktur

Auf WhatsApp sind derzeit offenbar zahlreiche Betrüger unterwegs. Sie versuchen, direkt an Geld oder per Phishing etwa an Zugangsdaten zu gelangen.

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Aufmacher WhatsApp Betrugsmaschen

(Bild: Dmitry Demidovich/Shutterstock.com)

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Das LKA Niedersachsen warnt erneut vor Betrugsmaschen auf dem Messenger WhatsApp, bei dem Betrüger an das mühsam Ersparte der Nutzer wollen. Es handelt sich dabei um Abwandlungen des sogenannten "Enkeltricks". Zudem sind weiterhin gefälschte Gewinnspiele als Masche etwa für Phishing hoch im Kurs, womit die Angreifer etwa Zugangsdaten abgreifen wollen.

Dem Projekt "Deutschland sicher im Netz" (DsiN) zufolge übertragen die Betrüger die Enkeltrick-Masche einfach auf den WhatsApp-Messenger. Beim Enkeltrick geben sie sich für gewöhnlich am Telefon als Enkel der oder des Angerufenen aus, die in finanziellen Schwierigkeiten seien und daher rasch eine größere Summe Geld benötigten. In Sorge um den Nachwuchs überweisen viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger die angefragte Summe.

Auf WhatsApp schrieben die Betrüger ihre Opfer an und gäben sich als Enkel, zunehmend aber auch als Tochter oder Sohn aus. In gutem Deutsch würden sie um eine Überweisung eines Geldbetrags auf ein Konto im Ausland bitten. Der Social-Engineering-Trick besteht dann darin, einen zeitlich dringenden Notfall zu behaupten, womit der Druck auf die Opfer erhöht werde.

Auf besonnene und kritische Rückfragen zur veränderten Telefonnummer antworteten die Betrüger, dass das Smartphone oder die SIM kaputt seien und sich deshalb die angezeigte Nummer geändert habe. Auch ein Anruf sei nicht möglich, da etwa der Lautsprecher kaputt sei oder sie schlicht keine Zeit hätten, den Notfall am Telefon zu erklären.

Dem LKA Niedersachsen zufolge gebe es diesen Trick bereits seit 2021. Die Anfragen würden sich jedoch derzeit wieder häufen – auch die Fälle, in denen die Opfer tatsächlich Geld überwiesen hätten.

Derweil berichten uns auch Leser regelmäßig von Benachrichtigungen zu gefälschten Gewinnspielen. So sei beispielsweise ein Obi-Gewinnspiel beworben worden, bei dem die Verlinkung auf russische Server leitet. Die Webseite antwortet inzwischen nur noch mit einer Fehlerseite.

Typischerweise führen diese Links auf gut nachgemachte Log-in-Portale, mit denen die Betrüger Zugangsdaten abgreifen wollen. Es ist jedoch auch möglich, dass darüber Malware verteilt wird, um das Smartphone zu kompromittieren und weiteren Schaden anzurichten.

Gewinnspiele finden für gewöhnlich auf der Homepage der Unternehmen statt. Diese sollten interessierte Nutzer daher besser direkt durch Eingabe der korrekten Adresse im Webbrowser besuchen, anstatt einem zweifelhaften Link in WhatsApp-Nachrichten zu folgen. Solche Nachrichten sollten Empfänger am besten einfach löschen und den Links darin nicht folgen.

(dmk)