Nach Shanghai-Lockdowns: Apple baut angeblich iPad-Produktion in Vietnam auf

Zum ersten Mal sollen Apple-Tablets in Vietnam vom Band laufen, der Hersteller will die China-Abhängigkeit verringern. Zulieferer sollen Komponenten horten.

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iPad Pro 2021
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Von
  • Leo Becker

Apple will die Hardware-Produktion krisenfester machen: Der Konzern hat zusammen mit dem chinesischen Unternehmen BYD Produktionsanlagen in Vietnam aufgebaut, um dort iPads zu fertigen, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Dort könnten schon bald Apple-Tablets gefertigt werden, zu Beginn wohl noch in kleinerem Umfang. Es wäre das erste Mal, dass Apple die Gerätereihe außerhalb Chinas produziert.

Apple habe schon länger Pläne verfolgt, die komplett auf China konzentrierte iPad-Endmontage geografisch breiter aufzustellen, merkt Nikkei an. Der Ausbau der Produktionskapazitäten in Vietnam habe sich im vergangenen Jahr wegen einer Corona-Welle aber um mehrere Monate verzögert. Vietnam scheint eine immer wichtigere Rolle bei der Apple-Produktion einzunehmen, AirPods laufen dort bereits vom Band, angeblich sollen auch die für Herbst erwarteten AirPods Pro 2 dort gefertigt werden.

Die harten Lockdowns in Shanghai und die daraus resultierenden gravierenden Störungen in der Lieferkette sowie bei der Fertigung haben Apples Pläne für die Diversifizierung offensichtlich beschleunigt.

Um sich besser gegen Lieferengpässe und Knappheit zu wappnen, habe der Konzern Zulieferer außerhalb von Lockdown-Gebieten zudem aufgefordert, größere Lagerbestände aufzubauen – neben iPads auch für iPhones und MacBooks. So sollen etwa die Bestände in Hinblick auf Leiterplatten und andere Komponenten erhöht werden, die bislang auch von rund um Shanghai ansässigen Firmen geliefert werden. Dies könne eine "schwere Bürde" für Zulieferer werden, die möglicherweise auf dem Bestand sitzenbleiben, falls es zu keinen weiteren Lockdowns in China kommt, erläuterte ein Manager aus der Lieferkette gegenüber der Wirtschaftszeitung.

Apple rechnet allein im laufenden Geschäftsquartal damit, dass dem Konzern Umsätze in Höhe von 4 bis 8 Milliarden US-Dollar durch mangelnde Produktverfügbarkeit entgehen werden. Besonders für MacBooks gibt es derzeit lange Wartezeiten, auch bei iPads waren zwischenzeitlich mehrwöchigen Lieferzeiten gängig.

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(lbe)